Schlitzblättrige Brombeere (Rubus laciniatus)
Weitere Namen
Botanischer Name
Englischer Name
Evergreen Blackberry
Familie
Rosengewächse, Rosaceae
Verbreitung
Nördliches Zentraleuropa
Wuchs
ausdauernd, horstig, bis 5m lange Triebe bildend, stachellos, handförmig geteilte Blätter, gelegentlich wieder zurückwildernd, dann stark bestachelt
Standort
sonnig bis halbschattig, nahrhafter eher feuchter Boden
Blütezeit
(Juni), Juli, August, (September)
Blüte
achselständiger Blütenstand mit mehreren fünfzähligen weißen Blüten
Fruchtreife
August, September, Oktober
Frucht
schwarze süßliche Sammelfrucht, braucht genug Sonne und Wärme um auszureifen, sonst unangenehm sauer
Vermehrung
durch bewurzelte Sprossenden
Frosthärte
grün überwinternd
Tierische Besucher
Bestäubung hauptsächlich durch Bienen und Hummeln, die Beeren sind bei Vögeln, aber auch Kleinsäugern beliebt, bleibt die Pflanze unbeschnitten bildet sie ein dichtes Dickicht, das Zuflucht und Nistgelegenheit für verschiedene Vögel bildet
Pflege
Rückschnitt nach der Ernte oder im Frühjahr, hochbinden der Triebe
Verwendbare Teile
Beeren frisch oder verarbeitet, Blätter überzähliger Neutriebe ergeben fermentiert einen leckeren Tee
Inhaltsstoffe
Vitamine, Ballaststoffe, Flavonoide, Fruchtsäuren, Mineralstoffe
Literatur
Geschichte und Geschichten
Ein bisschen ungewöhnlich sieht sie ja aus, diese Brombeere mit ihren eigenartig tief geschlitzten Blättern. Sie bildet mit den Jahren einen dichten horstigen Bestand, breitet sich nur raumgreifender aus, wenn ihre langen Triebe den Boden berühren und sich bewurzeln können. Die dornenlose Kulturform treibt pro Jahr nur eine überschaubare Zahl von neuen Ruten und lässt sich gut im Zaum halten. Gelegentlich treten aber Wildtriebe auf, die schnell beseitigt werden sollten, da sie unangenehm stachelig sind. Die eher späte Blüte führt dazu, dass die Beeren nicht immer zuverlässig ausreifen. Bereits während der Fruchtentwicklung treibt die Pflanze wieder aus, die kantigen Ruten sind gut zwei Zentimeter dick und wachsen sehr schnell. Die ersten zwei Meter gehen steil in die Höhe, danach bildet sich ein Bogen und nach drei bis fünf Metern senkt sich die Spitze wieder zu Boden, wenn sie nicht irgendwo aufgehalten wird. Überzählige Triebe können schon im Frühherbst weg genommen werden, dann sind die Blätter noch recht weich und lassen sich zu einem schmackhaften Tee verarbeiten. Dazu werden Stiele und unschöne Teile entfernt und die Blätter leicht angefeuchtet in einem geschlossenen Gefäß (Auflaufform mit Alufolie abgedichtet) etwa eine Stunde bei 75°C im Backofen fermentiert. Anschließend die Temperatur reduzieren und die Blätter ohne Abdeckung trocknen, bis sie sich zerbröseln lassen.