Schlitzblättrige Brombeere (Rubus laciniatus)

Aus Pflanzenwiki

Weitere Namen

Botanischer Name

Schlitzblättrige Brombeere, Blatt (18.9.)

Englischer Name

Evergreen Blackberry

Familie

Schlitzblättrige Brombeere, Blüte (1.7.)

Rosengewächse, Rosaceae

Verbreitung

Nördliches Zentraleuropa

Wuchs

ausdauernd, horstig, bis 5m lange Triebe bildend, stachellos, handförmig geteilte Blätter, gelegentlich wieder zurückwildernd, dann stark bestachelt

Standort

sonnig bis halbschattig, nahrhafter eher feuchter Boden

Blütezeit

(Juni), Juli, August, (September)

Blüte

achselständiger Blütenstand mit mehreren fünfzähligen weißen Blüten

Fruchtreife

August, September, Oktober

Frucht

schwarze süßliche Sammelfrucht, braucht genug Sonne und Wärme um auszureifen, sonst unangenehm sauer

Vermehrung

durch bewurzelte Sprossenden

Frosthärte

grün überwinternd

Tierische Besucher

Bestäubung hauptsächlich durch Bienen und Hummeln, die Beeren sind bei Vögeln, aber auch Kleinsäugern beliebt, bleibt die Pflanze unbeschnitten bildet sie ein dichtes Dickicht, das Zuflucht und Nistgelegenheit für verschiedene Vögel bildet

Pflege

Rückschnitt nach der Ernte oder im Frühjahr, hochbinden der Triebe

Verwendbare Teile

Beeren frisch oder verarbeitet, Blätter überzähliger Neutriebe ergeben fermentiert einen leckeren Tee

Inhaltsstoffe

Vitamine, Ballaststoffe, Flavonoide, Fruchtsäuren, Mineralstoffe

Literatur

Geschichte und Geschichten

Ein bisschen ungewöhnlich sieht sie ja aus, diese Brombeere mit ihren eigenartig tief geschlitzten Blättern. Sie bildet mit den Jahren einen dichten horstigen Bestand, breitet sich nur raumgreifender aus, wenn ihre langen Triebe den Boden berühren und sich bewurzeln können. Die dornenlose Kulturform treibt pro Jahr nur eine überschaubare Zahl von neuen Ruten und lässt sich gut im Zaum halten. Gelegentlich treten aber Wildtriebe auf, die schnell beseitigt werden sollten, da sie unangenehm stachelig sind. Die eher späte Blüte führt dazu, dass die Beeren nicht immer zuverlässig ausreifen. Bereits während der Fruchtentwicklung treibt die Pflanze wieder aus, die kantigen Ruten sind gut zwei Zentimeter dick und wachsen sehr schnell. Die ersten zwei Meter gehen steil in die Höhe, danach bildet sich ein Bogen und nach drei bis fünf Metern senkt sich die Spitze wieder zu Boden, wenn sie nicht irgendwo aufgehalten wird. Überzählige Triebe können schon im Frühherbst weg genommen werden, dann sind die Blätter noch recht weich und lassen sich zu einem schmackhaften Tee verarbeiten. Dazu werden Stiele und unschöne Teile entfernt und die Blätter leicht angefeuchtet in einem geschlossenen Gefäß (Auflaufform mit Alufolie abgedichtet) etwa eine Stunde bei 75°C im Backofen fermentiert. Anschließend die Temperatur reduzieren und die Blätter ohne Abdeckung trocknen, bis sie sich zerbröseln lassen.