Tüpfelfarn (Polypodium vulgare)
Weitere Namen
Engelsüß, Süßfarn, Steinlakritze, Bauernfarn
Botanischer Name
»Polypodium« von lat. poly - viele und podium - Füßchen (wegen des vielteiligen schuppigen Rhizoms), »vulgare« lat. gewöhnlich
Englischer Name
Familie
Tüpfelfarngewächse, Polypodiaceae
Verbreitung
Europa, Asien, Nordamerika
Wuchs
ausdauernd, Rhizom bildend, Wedel fast bis zur Blattachse geteilt bis 25cm hoch
Standort
halbschattig bis schattig, leicht saurer nicht zu trockener Boden, bevorzugt milde Winter und hohe Luftfeuchtigkeit, wächst auch epiphytisch auf alten Bäumen, besonders Eichen, auf Felsen und in Mauerritzen
Blütezeit
Blüte
Fruchtreife
Sporenreife Juli, August, September, Oktober
Frucht
keine Frucht sondern Sporen
Vermehrung
durch Teilung der Rhizome
Frosthärte
grün überwinternd
Tierische Besucher
Pflege
entfernen abgestorbener Teile im Frühjahr
Verwendbare Teile
Giftpflanze, Wurzel im Herbst geerntet, getrocknet als Pulver eingenommen gegen Husten, Heiserkeit und asthmatische Beschwerden, bei Gicht oder Lebererkrankungen, früher wurden Wurzelstücke kleinen Kindern als Schnullerersatz gegeben, was aber eher aufputschend als beruhigend gewirkt haben dürfte, die Wurzel schmeckt anfangs süß dann aber kratzig bitter
Inhaltsstoffe
Bitterstoffe, Glycoside, Osladin (ein süßlich schmeckendes Steroidsaponin), Phloroglucine, Zucker und Harze
Status
anwesend
Literatur
- Die Kräuter in meinem Garten S.146, Siegrid Hirsch, Felix Grünberger (2008)
- Dumonts große Kräuter-Enzyklopädie S.333, Deni Bown (1996)
- Einzug der Gräser und Farne in die Gärten S.198, Karl Foerster (1957)
- Sechzig einheimische Wildpflanzen... S.10, Detlev Arens (1991)
Geschichte und Geschichten
Kaum ein Farn ist so unempfindlich und zäh wie der Tüpfelfarn. Er kommt in vielen Weltgegenden vor, bewächst leicht saure Waldböden, auf denen er sich großflächig ausbreitet, aber auch Mauerritzen, Felsspalten und Zwischenräume in Baumwurzeln. In luftfeuchten Klimazonen gedeiht er sogar epiphytisch auf Bäumen. Dort bleibt er kleiner als am Boden, wo seine Wedel schon mal bis zu siebzig Zentimeter lang werden können. Die Blätter sind kräftig grün und derb, lassen sich selbst von kalten Wintern kaum beeindrucken. Der Name »Engelsüß« ist schon seit dem Mittelalter bekannt und bezieht sich auf die Wurzel, die anfangs süß schmeckt, bei längerem Kauen aber kratzig bitter wird.