Kamille (Matricaria chamomilla)
Weitere Namen
Kummerblume, Mutterkraut, Kuhmelle, Muskatblume
Botanischer Name
»Matricaria« lat. Mutterkraut von lat. matricis - Gebärmutter, »chamomilla« lat. Kamille
Englischer Name
Wild Chamomile
Familie
Korbblütler, Asteraceae
Verbreitung
Europa, Asien, Nordamerika, Australien
Wuchs
einjährig, zarte gefiederte Blätter, aufrechter Wuchs verzweigter Blütenstand bis 50cm hoch, ganze Pflanze intensiv duftend
Standort
sonnig, nahrhafter Boden
Blütezeit
Juni, Juli, August, September
Blüte
gelbes hohles Körbchen mit weißen Zungenblüten, typischer Duft
Fruchtreife
August, September, Oktober
Frucht
bis 2mm langer schmaler Same
Vermehrung
durch Aussaat, Selbstaussaat, Lichtkeimer
Frosthärte
selten grün überwinternde Herbstsämlinge, Samen frosthart
Tierische Besucher
Bestäubung durch Bienen, kleine Fliegen und Käfer
Pflege
nicht zu viel Beikraut aufkommen lassen, Pflanzen neigen zum Umfallen
Verwendbare Teile
blühendes Kraut frisch oder getrocknet als Tee bei Magenbeschwerden, beruhigend, krampflösend, wundheilend, antiseptisch, schmerzlindernd, zum Inhalieren bei Erkältungen
Inhaltsstoffe
Chamazulen, ätherische Öle, Bisabolol, Oxycumarine, Bitterstoffe, Schleimstoffe, Magnesium
Status
im Sommer anwesend
Literatur
- Die Kräuter in meinem Garten S.284, Siegrid Hirsch, Felix Grünberger (2008)
- Dumonts große Kräuter-Enzyklopädie S.259, Deni Bown (1996)
- Giftpflanzen Pflanzengifte S.489, Roth, Daunderer, Kormann (1994)
- Großes Kräuter- und Gewürzbuch S.161, Heinz Görz (1987)
- Heilkraft aus dem Garten S.87, Wolfgang Hensel (1998)
- Klassische Kräuter und Heilpflanzen S.66, Giola Romagnoli, Stefania Vasetti (1996)
- Kräuter S.142, Burkhard Bohne (2010)
- New Kreüterbuch Cap.VIII, Leonhart Fuchs (1543)
Geschichte und Geschichten
Kamille ist ein einjähriges Gewächs, das sich wenn es einmal im Garten angesiedelt ist immer wieder selbst aussät. Die Sämlinge sind bei Schnecken recht beliebt, sollten also unter Beobachtung stehen, bis sie eine gewisse Größe erreicht haben. Das ganze Kraut verströmt bei Berührung den typischen Kamillenduft, in den Blüten sind die Wirkstoffe aber am Höchsten konzentriert. Sie sind es auch, die im Hochsommer geerntet werden für den heilsamen Kamillentee, der bei Magenbeschwerden und Erkältungen eins der besten natürlichen Mittel ist. Neben der Echten Kamille gibt es einige andere Arten mit sehr ähnlichen Blüten. Ein gutes Erkennungsmerkmal ist das hohle Blütenköpfchen.