Sibirische Schwertlilie (Iris sibirica)
Weitere Namen
Wiesenschwertlilie, Blaue Schwertlilie
Botanischer Name
»iris« gr. Regenbogen (wegen des Farbenreichtums der Irisblüten), »sibirica« in Sibirien vorkommend (irreführend, da die Pflanze eher in Zentral-bis Osteuropa vorkommt), 1753 von Linne beschrieben und eingeführt
Englischer Name
Sibirian Iris, Sibirian Flag
Familie
Schwertliliengewächse, Iridaceae
Verbreitung
gemäßigtes Europa bis Westsibirien
Wuchs
ausdauerndes Rhizom, im Laufe der Jahre dichte Horste bildend, Austrieb rötlich überlaufen, Blätter schmall, bis 80cm hoch, Blütenstand bis 1m hoch, im Winter einziehend
Standort
sonnig bis halbschattig, feuchte Wiesen und Ufer
Blütezeit
Mai, Juni
Blüte
pro Stängel 2-5 zwittrige Blüten, dreizählig, intensiv blau bis lila, Hängeblätter mit weißer Zeichnug
Fruchtreife
August, September
Frucht
dreiteilige Kapsel, pro Kapsel je zwei Reihen abgeflachter runder Samen, Kapsel öffnet sich von oben etwa bis zur Hälfte
Vermehrung
durch Wurzelausläufer, Selbstaussaat
Frosthärte
oberirdisch absterbend, Rhizom frosthart
Tierische Besucher
Bestäubung durch größere Hummeln und Bienen
Pflege
vor dem Austrieb im Frühjahr zurück schneiden
Verwendbare Teile
Inhaltsstoffe
Status
anwesend
Literatur
- Mein Garten S.167, Vita Sackville-West (1951-1958)
Geschichte und Geschichten
Die sibirische Iris ist eine genügsame Pflanze, die mit sandigen leicht lehmigen Böden gut zu Recht kommt, solange sie nicht zu trocken sind. Lieber ist ihr ein dauerfeuchter Untergrund, auf dem auch etwas Wasser stehen darf. Die schilfartigen Blätter haben eine bläulich grüne Färbung und erscheinen in dichten Horsten. Die Blütenstände sind zunächst nur an der leichten Verdickung zu erkennen, schieben sich aber bald deutlich aus den Blättern heraus, ohne sie weit zu überragen. Im Mai erscheinen die leuchtend blauen, allerdings kurzlebigen, Blüten mit ihren drei aufstehenden und drei hängenden Blütenblättern. Während des Sommers bilden sich die dreifächerigen Samenkapseln, in denen die flachen, rundlichen Samen reifen. Auch wenn die blätter im Laufe des Jahres nicht mehr so ansehnlich wirken, sollten sie nicht abgeschnitten werden, da der Pflanze sonst Kraft für die blüte im nächsten Jahr genommen wird. Am Wildstandort ist die Wieseniris schon seit 2001 unter Schutz gestellt, 2010 war sie die Blume des Jahres.