Hanfblättriger Eibisch (Althaea cannabina)
Weitere Namen
Botanischer Name
»Althaea« gr. altheeis - heilkräftig, althein - heilen, »cannabina« lat. cannabinus - aus Hanf
Englischer Name
Palm-Leaf-Marshmallow, Hemp-Leafed- Marshmallow
Familie
Malvengewächse, Malvaceae
Verbreitung
südliches Europa, Nordafrika, Türkei bis Zentralasien
Wuchs
ausdauernd, sehr graziler Wuchs bis 2m hoch, dünne verzweigte Stängel, Laubblätter mit größeren Abständen, Blatt meist fünffingrig, einzelne Fiedern leicht gezähnt, Blüten in den Blattachseln
Standort
sonnig, eher feuchter nährstoffreicher Boden
Blütezeit
(Juni), Juli, August, September, (Oktober)
Blüte
fünfzählige rosa Schalenblüte, Kronblätter deutlich getrennt, vormännlich (Narbe ist erst zur Bestäubung bereit, wenn die Staubgefäße schon weg sind), die Blüten bieten nur mäßig Nektar, aber viel Pollen
Fruchtreife
August, September, Oktober
Frucht
ringförmige Spaltfrucht aus bis zu 25 Einzelsamen zusammengesetzt, bleibt bis in den Winter hinein bestehen
Vermehrung
durch Aussaat im Frühjahr
Frosthärte
oberirdisch absterbend, Wurzel frosthart bis etwa -20°C
Tierische Besucher
Bestäubung durch Bienen und Hummeln
Pflege
kaum Pflege nötig, Rückschnitt im Spätwinter
Verwendbare Teile
Blüten als Dekoration, in schleimlösendem Tee, Stängel zur Fasergewinnung
Inhaltsstoffe
Schleimstoffe, Gerbstoffe, ätherische Öle
Status
anwesend
Literatur
Geschichte und Geschichten
An den Blüten sind die Malvengewächse gut zu erkennen, sie haben alle ungefähr den gleichen Aufbau. Im Wuchs unterscheiden sich die Arten aber doch deutlich voneinander. Der Hanfblättrige Eibisch ist im Sommer zwischen den anderen Pflanzen im Beet kaum zu finden, seine dünnen Stängel machen ihn fast unsichtbar. Nur sehr locker verteilt sind die Laubblätter, im oberen Bereich sind sie fast gar nicht vorhanden. Dabei sind sie doch das Merkmal, dem die Pflanze ihren Namen zu verdanken hat. Die meist aus fünf schmalen Einzelfiedern zusammengesetzten Blätter haben tatsächlich große Ähnlichkeit mit Hanf. Wuchs und Blüte machen aber schnell deutlich, dass es sich um völlig verschiedene Pflanzen handelt. Die Hanfblättrige Malve verzweigt sich schon im unteren Bereich, wächst zielstrebig nach oben und bildet in den Blattachseln (die häufig gar keine Blätter tragen) in kleinen Büscheln zusammen stehende Blüten. Die fünf Kronblätter sind deutlich voneinander getrennt, haben von außen nach innen einen zarten Farbverlauf von hellem hin zu dunklem rosa. Die Blüten vermeiden eine Selbstbestäubung, indem sie die Narbe erst reifen lassen, nachdem die Staubgefäße ihren Dienst beendet haben. Bienen und Hummeln bedienen sich also erst am Pollen der einen Blüte und bestäuben dann die nächste, wo sie sich am Nektar laben. Die Samenanlagen sind ringförmig sortiert, auch das ein typisches Merkmal der Malvengewächse. Die bis zu fünfundzwanzig einzelnen Samen kleben so fest aneinander, dass sie bis in den Winter komplett in den Kelchblättern haften bleiben und erst spät ausfallen. Die Pflanzenstängel enthalten Fasern, aus denen in ihrer südlichen Heimat Seile, aber auch Stoffe hergestellt wurden. Die Erstbeschreibung dieser Malvenart erfolgte 1753 durch Carl von Linné.