Galgant (Alpinia officinarum)
Weitere Namen
Thai-Ingwer
Botanischer Name
»Alpinia« nach dem italienischen Arzt und Botaniker Prosper Alpini (1553-1617), »officinarum« von lat. officina - Werkstatt (der Apotheke angegliederter Raum, in dem Arzneimittel hergestellt wurden)
Englischer Name
Galangal
Familie
Ingwergewächse, Zingiberaceae
Verbreitung
Südostasien, seit dem frühen Mittelalter in Europa bekannt
Wuchs
ausdauernd, fleischiges rotbraunes schuppiges Rhizom aus dem straff aufrechte schmale mehrblättrige Triebe wachsen, bis etwa 1m hoch
Standort
im Sommer draußen, halbschattig, nahrhafte, eher feucht Erde
Blütezeit
Blüte
orchideenartige Blüten in Rispen, weiß mit roter Zeichnung
Fruchtreife
Frucht
Vermehrung
durch Teilung der Wurzeln
Frosthärte
nicht frosthart, warm und hell überwintern
Tierische Besucher
Pflege
nach anfänglich eher verhaltenem Wachstum kann Galgant recht umfangreich werden, braucht dann jährlich einen größeren Topf oder wird geteilt
Verwendbare Teile
Wurzel als Gewürz, Blätter können mit gekocht werden (wie Lorbeer), Bestandteil von Klosterlikören wegen der verdauungsanregenden Wirkung, Tee aus der Wurzel wirkt verdauungsfördernd, fiebersenkend, antibakteriell
Inhaltsstoffe
ätherische Öle, Alpinol, Galangol, Flavonderivate, Stärke, Gerbstoffe
Status
zur Zeit abwesend
Literatur
- Dumonts große Kräuter-Enzyklopädie S.263, Deni Bown, (1996)
- Gewürzpflanzen S.36, Hans E. und Helga Aux, Alfred Tode (1996)
- Nutzpflanzen der Tropen und Subtropen S.181, Bernd Nowak, Bettina Schulz (2019)
- Wo der Pfeffer wächst S.79, Hansjörg Küster (1987)
Geschichte und Geschichten
Ursprünglich beheimatet war der Galgant auf der im Chinesischen Meer liegenden Insel Hainan und auf der Halbinsel Leitschou. In China wurde die Pflanze schon sehr früh kultiviert, wie aus alten Schriften hervorgeht. Heutige Anbaugebiete sind hauptsächlich Indien, Thailand und südchinesische Küstenregionen. Nach Europa kam der Galgant im frühen Mittelalter durch die Araber, wobei nicht eindeutig geklärt ist, ob er zunächst als Gewürz oder Heilpflanze verwendet wurde. Da das nicht frostharte Gewächs warm überwintert werden musste, blieb es wohl zunächst vermögenderen Personen und den Klöstern vorbehalten. Getrocknet ist die Wurzel lange haltbar und lässt sich nach Bedarf verwenden, entweder in Stücken für Tee oder zum Mitkochen, oder aber pulverisiert als Gewürz für verschiedene Gerichte wie auch Backwaren.