Kartäusernelke (Dianthus carthusianorum)
Weitere Namen
Steinnelke
Botanischer Name
»Dianthus« von gr. dios anthos - Blume des Zeus, »carthusianorum« Benennung nach dem 1084 gegründeten Kartäuser-Orden (die Mönche nutzten die saponinhaltige Pflanze als Heilmittel bei rheumatischen Beschwerden)
Englischer Name
Carthusian Pink
Familie
Nelkengewächse, Caryophyllaceae
Verbreitung
Süd- West- und Mitteleuropa
Wuchs
ausdauernd, schmale, nadelartige graugrüne gegenständige Blätter, kaum höher als 10cm, Blütenstand bis 25cm
Standort
sonnige Trockenrasen, Heideflächen,
Blütezeit
Juni, Juli, August
Blüte
pink farbene Stieltellerblüte, häufig mehrere Blüten in engen Büscheln endständig auf dünnem Stängel, Kelch und Hochblätter braun abtrocknend
Fruchtreife
August, September, Oktober
Frucht
schmale gezähnte Streukapsel
Vermehrung
durch Selbstaussaat, Teilung größerer Pflanzen
Frosthärte
grün überwinternd, bei langem Kahlfrost zurück frierend
Tierische Besucher
Bestäubung durch Tagfalter und Hummeln
Pflege
die Pflanze hält sich nur auf offenen trockenen Standorten, wird sonst leicht überwuchert
Verwendbare Teile
Blütenblätter als Farbtupfer im Salat, Auszug aus den saponinhaltigen Blättern wurde als Mittel gegen Rheuma verwendet
Inhaltsstoffe
Saponine, Eugenol, Anthocyane, Flavonoide
Status
zur Zeit abwesend
Literatur
- Wildpflanzen für jeden Garten S.78, Reinhard Witt (1994)
Geschichte und Geschichten
Solange die Kartäusernelke nicht blüht, ist sie an ihrem natürlichen Standort kaum zu sehen. Ihre Blätter ähneln Grasbüscheln so sehr, dass auch im Garten immer wieder die Gefahr besteht, sie versehentlich mit aus zu reißen. Die schmalen spitz zulaufenden Blätter sind angepasst an das Leben in einer offenen, mageren Wiesenlandschaft, wie sie auf steinigen Berghängen vorkommt. In Kultur genommen wurde sie wahrscheinlich von Mönchen, die ihre heilende Wirkung bei rheumatischen Beschwerden erkannten und sie in die Klostergärten holten.