Römischer Wermut (Artemisia pontica)
Weitere Namen
Schafwermut
Botanischer Name
»Artemisia« nach der griechischen Göttin Artemis, »pontica« aus einer antiken Landschaft Kleinasiens (Pontus) südlich des Schwarzen Meeres
Englischer Name
Roman Wormwort, Green Ginger
Familie
Korbblütler, Asteraceae
Verbreitung
Südeuropa
Wuchs
locker buschig, Ausläufer bildend, 30-50cm hoch, Blüte unscheinbar
Standort
sonnig, eher trocken, durchlässige Erde
Blütezeit
Juli, August, September
Blüte
köpfchenartige, silbrige Hüllblätter, gelbe Röhrenblüten in verzweigten, eng anliegenden Rispen
Fruchtreife
Oktober
Frucht
winzige schmale Achäne
Vermehrung
Wurzelteilung, Stecklinge
Frosthärte
stirbt im Winter oberirdisch ab, Wurzel frosthart
Tierische Besucher
Pflege
breitet sich durch Ausläufer aus, eventuell abstechen, wo es zu viel wird
Verwendbare Teile
Blätter als Gewürz zur Herstellung von Likör, als Tee magenstärkend, schweißtreibend
Inhaltsstoffe
ätherische Öle (Thujon, Chamazulen), Vitamin C, Tannin, Absinthin, natürliche Pestizide
Status
anwesend, Jungpflanzen vorhanden
Literatur
- Blumen und Kräuter, Geheimnisvolle Namen... S.202, Ulrich Völkel (2010)
- Das neue BLV Buch der Kräuter S.41, Richard Mabey (1988)
- Kräuter, Burkhard Bohne (2010)
- Kräutermärchen S.147, Foke Tegetthoff (1998)
Geschichte und Geschichten
Im Vergleich zu anderen Artemisienarten ist der Römische Wermut von eher zierlicher Gestalt. Mit seinen zart gefiederten hellgrauen Blättern wird er kaum dreißig Zentimeter hoch. Seine Farbe macht ihn attraktiv, bringt Ruhe in die verschiedenen Grüntöne eines Staudenbeetes. Die Pflanze breitet sich durch ein dichtes Wurzelgeflecht aus, wird aber nicht lästig. Sie lässt sich leicht teilen, am Besten vor dem Austrieb. Im Sommer ist die Vermehrung durch Stecklinge möglich. Beeteinfassungen aus Römischem Wermut sehen fast edel aus, sollten im Sommer etwas gestutzt werden ,da die Pflanzen nicht besonders standfest sind und dann zum Umfallen neigen. Die Blüten sind wie bei den meisten Artemisien unauffällig, kleine gelbliche Knöpfchen in lang gezogenen Rispen. Der herbe Duft des Krautes hält Schädlinge fern. Er weist schon auf den Gehalt an Bitterstoffen hin, für den der Wermut ja bekannt ist. Er lässt sich als verdauungsförderndes Gewürz einsetzen oder als Tee bei Beschwerden an Magen und Galle. Zusammen mit anderen Kräutern kann ein Likör angesetzt werden. Im Spätherbst sterben die Triebe des Wermut ab, behalten aber Form und Farbe und können den Winter über als Kälteschutz stehen bleiben. Erst im Spätwinter wird alles ebenerdig abgeschnitten, damit der Neuaustrieb Raum hat, sich zu entfalten.