Kronenlichtnelke (Lychnis coronaria)
Weitere Namen
Vexiernelke, Kranzlichtnelke
Botanischer Name
»Lychnis« von gr. lychnos - Leuchte, Lampe, »coronaria« von lat. corona - Kranz, Krone, Erstbeschreibung 1753 durch Carl von Linné
Englischer Name
Rose Campion
Familie
Nelkengewächse, Caryophyllaceae
Verbreitung
Südosteuropa, Kleinasien bis zum Himalaya, seit mindestens 1410 in Kultur
Wuchs
ein- bis zwei- selten mehrjährig, rosettig hell graugrüne breit lanzettliche Blätter, Blütenstand verzweigt bis 40cm hoch, ganze Pflanze weich-filzig behaart
Standort
sonnig bis halbschattig, eher magerer Boden
Blütezeit
Juni, Juli, August
Blüte
röhriger filzg behaarter Kelch, fünfzählig, kaum zu trennende Kronblätter intensives Magenta, Stieltellerblüte
Fruchtreife
August, September
Frucht
hellbraune Kapsel mit hellgrauen kugeligen Samen, die Kapsel steckt in den pelzigen Kelchblättern, wird erst sichtbar, wenn diese sich im Herbst zersetzen
Vermehrung
durch Aussaat im Frühjahr, Selbstaussaat
Frosthärte
im Herbst gekeimte Pflanzen überwintern grün, erfrieren nach zu langen Kahlfrostperioden, Samen frosthart
Tierische Besucher
Nektarpflanze für Schmetterlinge wie den Zitronenfalter, die Garten-Wollbiene kleidet ihre Brutzellen unter anderem mit dem Filz der Blätter aus
Pflege
Rückschnitt nach der Blüte kann das Leben der Pflanze verlängern, Jungpflanzen lassen sich gut verpflanzen
Verwendbare Teile
Blüten und auch die Samenstände machen sich gut in Blumensträußen
Inhaltsstoffe
Status
anwesend, Jungpflanzen und Saatgut vorhanden
Literatur
- A Contemplation upon Flowers S.255, Bobby J. Ward (1999)
- Fingerkraut und Feenhandschuh S.131, Barbara Frischmuth (1999)
- Taschenlexikon der Mittelmeerflora S.319, Ruprecht und Irene Düll (2007)
- ...und grün des Lebens goldner Baum S.318, Ursula Hofmann, Michael Schwerdtfeger (1998)
Geschichte und Geschichten
Schon an den ersten winzigen Blättern ist die Kronenlichtnelke leicht zu identifizieren, der filzige hellgraue Pelz ist von Anfang an dabei. Die Pflanzen tauchen nicht nur auf Beeten auf, sie setzen sich auch gern in Plattenfugen, besonders in sonnigen Lagen. Die Sämlinge wachsen schnell und bilden mehrtriebige Rosetten, die etwas Abwechslung ins Grün bringen. Solange sie klein sind lassen sie sich problemlos verpflanzen und füllen den Sommer über Lücken im Staudenbeet. Die ersten Blüten sind mit ihrem intensiven Pink immer wieder eine Überraschung, bald leuchten sie in großer Zahl und das bis weit in den Herbst hinein. Besonders alt werden die Pflanzen nicht, meist sterben sie nach der Blüte im zweiten Jahr ab, samen sich aber großzügig aus. Werden die Blüten vor der Samenreife abgeschnitten, verlängert das das Leben der Pflanze. Da sie an den Stängeln aber immer wieder neue Blüten nachtreibt, ist der Rückschnitt schwierig. Solange der Boden nicht zu dicht bewachsen ist, werden im Spätsommer schon die ersten Jungpflanzen für das nächste Jahr auftauchen, verloren geht sie eigentlich nie.