Staudenborretsch (Borago pygmaea)
Weitere Namen
Ausdauernder Borretsch
Botanischer Name
»Borago« (1) lat. borra - Gewebe aus rauer Wolle, (2) arabisch "abu'araq" - Vater des Schweißes (wegen der schweißtreibenden Wirkung, »pygmaea« lat. pygmaeus - zwergenhaft, Erstbeschreibung durch Augustin Pyrame de Candolle (1778-1841)
Englischer Name
Pygmy Borage, Bell-Flowered Borage
Familie
Borretsch-Gewächse, Boraginaceae
Verbreitung
Korsika, Sardinien
Wuchs
ausdauernd, an den Wurzeln befinden sich kleine helle Knöllchen, mehrtriebige Rosetten bildend, Blätter schmal lanzettlich mit abgerundeter Spitze, an günstigem Standort bis 20cm lang (meist kürzer) runzlige, borstige Oberfläche, kurz gestielt, Blütenstand aufrecht bis hängend, etwa 25cm hoch, ganze Pflanze rau behaart
Standort
sonnig bis halbschattig, mäßiger Nährstoffbedarf
Blütezeit
Juni, Juli, August, September, (Oktober)
Blüte
bis zum Triebende aus den Blattachseln an langen Stielchen wachsende hellblaue fünfzählige Blüten, mittig breite, spitz zulaufende Kronblätter, leicht glockig hängend
Fruchtreife
September, Oktober
Frucht
Klausen mit maximal 4 rundlichen Samen
Vermehrung
Aussaat, Teilung der Rosetten im Frühjahr, nach milden Wintern tauchen im Garten an verschiedenen Stellen Sämlinge auf
Frosthärte
die Pflanzen sollen bis -18°C frosthart sein, ich lasse sie an einem geschützten Platz auf der Terrasse stehen solange tagsüber kein Frost herrscht, überwintere sie kühl und hell im Haus, milde Winter überstehen die Pflanzen auch ausgepflanzt
Tierische Besucher
Bestäubung hauptsächlich durch Hummeln und Bienen
Pflege
um das Blattwachstum anzuregen sollten die verblühten Stängel abgeschnitten werden, bei Haltung im Topf im Frühjahr in frische Erde setzen
Verwendbare Teile
Blätter und Blüten als Salatgewürz und Dekoration
Inhaltsstoffe
Kieselsäure, Saponine, Schleimstoffe, ätherische Öle, Asparigin
Status
anwesend
Literatur
Geschichte und Geschichten
Der ausdauernde Borretsch ist ein eher zierlicher Vertreter der Familie der Raublattgewächse. Seine Herkunft von Korsika und Sardinien verrät, dass er ein mediterranes Klima bevorzugt. Unsere Winter sind ihm häufig zu ungemütlich, feuchte kühle Witterung über einen längeren Zeitraum lässt ihn eher verfaulen als erfrieren. Im Garten braucht die Pflanze einen sonnigen Standort mit mäßigem Nährstoffgehalt. Im Gegensatz zum steif aufrecht wachsenden einjährigen Borretsch, breitet der ausdauernde seine Triebe flach kriechend bis hängend aus. Das macht ihn auch als Ampelpflanze interessant. Die schmalen, borstig behaarten Blätter sind wechselständig angeordnet, werden zu den Blüten hin immer kleiner. Aus den Blattachseln wachsen im oberen Bereich einzelne, relativ lang gestielte hellblaue Blüten. Die fünf überlappenden Kronblätter haben einen breiten Mittelteil und enden in spitz zulaufenden Zipfeln. Nach der Blüte schließen sich die Kelchblätter um die maximal vier in Klausen reifenden Samen. Unter günstigen Bedingungen säen die Pflanzen sich selbst aus, was aber eher selten der Fall ist. Getopfte Pflanzen lassen sich an einem trockenen Standort im Freien überwintern, wenn sie bei stärkerem Frost geschützt werden und in frostfreien Phasen einmal pro Woche Wasser bekommen.