Nelkenbasilikum (Ocimum gratissimum)

Aus Pflanzenwiki

Weitere Namen

Nelkenbasilikum, Wuchs (12.7.)
Nelkenbasilikum, Blütenknospen (11.9.)
Nelkenbasilikum, Blüte (19.9.)
Ackerhummel am Nelkenbasilikum (25.8.)

Ostindisches Baumbasilikum

Botanischer Name

»Ocimum« nicht eindeutig geklärt, eventuell von gr. »okinon« ein Futterkraut, »gratissimum« sehr dankbar, Erstbeschreibung 1753 durch Carl von Linné (1707-1778) schwedischer Naturforscher

Englischer Name

African Basil, Clove Basil

Familie

Lippenblütler, Lamiaceae

Verbreitung

Ostindien, östliches Afrika, Madagaskar

Wuchs

ausdauernd, verholzender Kleinstrauch, Blätter weich behaart, gegenständig, breit lanzettlich, am Rand gezähnt, intensiv nach Nelken duftend, Blütenstand bis 1,5m hoch

Standort

sonnig, nahrhafter Boden, Kübelpflanze

Blütezeit

Juli,August,September

Blüte

verzweigter Blütenstand mit kleinen gelblichen Blüten, in offenen Quirlen angeordnet

Fruchtreife

September, Oktober

Frucht

Kapsel mit je 4 dunkelbraunen eiförmigen Samen

Vermehrung

durch Aussaat im Frühjahr im Haus, Keimdauer 6-14 Tage, Stecklinge im Frühsommer

Frosthärte

nicht frosthart, warm und hell überwintern

Tierische Besucher

Hauptbestäuber sind Bienen und Hummeln, im Winter treten häufig Blattläuse, Spinnmilben oder Weiße Fliegen auf (weiße Fliegen lassen sich gut mit einem auf niedrigen Sog eingestellten Staubsauger entfernen)

Pflege

auf Läuse achten, Rückschnitt nur wenn unbedingt nötig (nach der Blüte), wenn die Pflanze unansehnlich wird, lieber eine Neue ziehen (entweder aus Samen oder als Steckling)

Verwendbare Teile

frische Blätter bei Zahnfleischentzündungen, leicht ankauen und über Nacht auf der schmerzenden Stelle platzieren, Blätter frisch oder getrocknet für Tee (sparsam verwenden da sehr geschmacksintensiv), aus den Blättern des Nelkenbasilikums wird Nelkenöl (Eugenol) gewonnen

Inhaltsstoffe

Ätherische Öle (besonders Eugenol und Citral), Gerbstoffe

Status

anwesend, Jungpflanzen im Sommer vorhanden

Literatur

  • Basilikum S.28, Petra Ilg (2000)
  • kraut&rüben 9/2006

Geschichte und Geschichten

Die Samen der meisten Basilkumarten sind Lichtkeimer, das Nelkenbasilikum hingegen mag es lieber dunkel. Wärmebedürftig ist es aber genauso sehr wie seine Verwandten. Die Aussaat sollte erst erfolgen, wenn die Sonne hoch genug steht um genügend Licht und Wärme zu spenden, etwa Mitte April. Dann wachsen die Jungpflanzen zügig heran und werden bis zum Sommer zu kleinen Sträuchern. Im unteren Bereich verholzen sie, schicken mehrere Triebe bis über einen Meter in die Höhe. Im Spätsommer entwickeln sich die ährigen Blütenstände mit vielen kleinen schmutzig rosa Lippenblüten. Bienen und Hummeln sind die Hauptbestäuber. Bis zum Spätherbst dauern Blüte und Samenreife. Bei Temperaturen unter 10°C wird es der Pflanze im Freiland zu ungemütlich. Sie braucht dann einen mäßig warmen möglichst hellen Standort im Haus. Ob sie gut über den Winter kommt, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Häufig ist die Zimmerluft so trocken, dass sich Spinnmilben oder Weiße Fliegen einstellen. Dann hilft nur regelmäßiges besprühen oder abduschen. Blattläuse kommen häufig als Überwinterungseier von draußen mit ins Haus, sind zunächst gar nicht zu erkennen. Alle paar Tage sollte die Pflanze kontrolliert werden. Besonders zwischen den Blüten verstecken sich die Schadinsekten gerne. Sind die Samenstände abgetrocknet, können sie abgeschnitten werden. Wie beim Basilikum allgemein üblich lösen sich die Samen nur schwer aus ihrer Hülle, die Ernte ist etwas mühsam. Die Keimfähigkeit der frischen Samen ist hoch, sollte die Mutterpflanze den Winter nicht überleben, lassen sich leicht Jungpflanzen nachziehen.

Nelkenbasilikum hat einen sehr intensiven Nelkenduft, der beim Trocknen der Blätter recht gut erhalten bleibt. Frische Blätter haben die gleiche Wirkung wie Nelkenöl, was bedeutet, dass sie bei Zahnfleischentzündungen als Sofortmaßnahme genutzt werden können. Für Tee sollten nur wenige Blätter verwendet werden, sonst wird das Aroma penetrant.