Brauner Storchschnabel (Geranium phaeum)

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Weitere Namen

Brauner Storchschnabel, Austrieb (31.3.)
Brauner Storchschnabel, Blüte (27.4.)
Brauner Storchschnabel, Blüte (3.5.)

Botanischer Name

»Geranium« lat. geranion - Storchschnabel, »phaeum« gr. phaios - dunkel schimmernd, bräunlich, Erstbeschreibung durch Carl von Linné (1707-1778) schwedischer Naturforscher

Englischer Name

Mourning Widow

Familie

Storchschnabelgewächse, Geraniaceae

Verbreitung

Süd-, Ost-, Mitteleuropa, Vorkommen in Deutschland gelten als ausgewildert, seit 1561 als Zierpflanze in Gärten nachgewiesen

Wuchs

ausdauernd, horstige Staude, Blattwerk etwa 25cm hoch, einheitlich grün oder mit rötlicher Zeichnung, vertrocknete Blatt- und Stängelreste sind fest an der Pflanze verankert, lassen sich schlecht abreißen, Blütenstand bis 60cm hoch

Standort

sonnig bis halbschattig, nahrhafter Gartenboden

Blütezeit

Mai, Juni, Juli, (August), (September)

Blüte

steifer Stängel, im oberen Bereich verzweigt, fünfzählige matt lila Blüte mit zurück geschlagenen Kronblättern, hervor ragender Narbe und Staubgefäßen, in engen Trugdolden, leicht nickend

Fruchtreife

August, September

Frucht

aufrecht stehende typische Storchschnabelsamenkapsel mit eher kurzem »Schnabel«, kugelige dunkle Samen

Vermehrung

Teilung älterer Pflanzen, auch kleinere Rhizomstücke wachsen schnell an, häufig Selbstaussaat

Frosthärte

Grundblätter grün überwinternd

Tierische Besucher

Bestäubung hauptsächlich durch Schwebfliegen, aber auch Hummeln und Bienen

Pflege

Rückschnitt im Frühjahr, bei Rückschnitt nach der Blüte Nachblüte möglich

Verwendbare Teile

Blüten im Salat und als Dekoration auf Kuchen

Inhaltsstoffe

Gerbstoffe, Bitterstoffe, Flavonoide, ätherische Öle

Status

anwesend, Ableger vorhanden

Literatur

  • Wildblumen im Hausgarten S.175, John Stevens (1987)
  • kraut&rüben 7/2002

Geschichte und Geschichten

Der Braune Storchschnabel ist wohl von Vögeln in meine Garten eingeschleppt worden, irgendwann war er da und fühlt sich offensichtlich wohl. Sein dicht unter der Erde liegendes Rhizom vergrößert sich im Laufe der Jahre, aus ihm sprießen im Frühjahr die weichen Laubblätter und später die Stängel mit den Blüten. Nur von weitem wirken sie braun, aus der Nähe betrachtet sind sie violett. Zu mehreren öffnen sie sich am Ende des bis zu dreißig Zentimeter hohen Stängels, die fünf Kronblätter sind weit zurück geschlagen. Nach der Blüte entwickeln sich die typischen »Storchschnäbel«, die allerdings kürzer sind, als zum Beispiel beim Wiesenstorchschnabel. Die rundlichen Samen werden durch den eingebauten Schleudermechanismus im nahen Umkreis verteilt und im nächsten Frühjahr erscheinen die Sämlinge. Im Herbst zieht sich die Pflanze unter die Erde zurück, vertrocknende Reste der Stängel bleiben übrig, vergehen erst im Laufe des nächsten Sommers. Der Braune Storchschnabel kommt gut mit lichtem Schatten und eher trockenen Standorten zu Recht, mit seinem kräftigen Rhizom setzt er sich auch gegen ausbreitungsfreudigere Pflanzen erfolgreich durch ohne selbst zu wuchern. Gelegentlich treten Sämlinge auf, die in Wuchs und Blattfärbung von der ursprünglichen Pflanze abweichen.