Mauretanische Malve (Malva sylvestris ssp mauritiana)
Weitere Namen
Algier-Malve, Bauernmalve
Botanischer Name
»Malva« von gr. malache - Malve, »sylvestris« lat. im Wald oder auch wild wachsend, »mauritania« lat. das alte Mauretanien, Erstbeschreibung durch Pierre Edmond Boissier (1810-1885) Schweizer Botaniker
Englischer Name
Common Mallow
Familie
Malvengewächse, Malvaceae
Verbreitung
Iberische Halbinsel, Italien, Algerien
Wuchs
ein- bis mehrjährig, etwas sparriger Wuchs, rundliche gelappte Blätter leicht pelzig, Blütenstand verzweigt, beblättert, bis 1,2m hoch
Standort
sonnig, eher magerer Boden
Blütezeit
Juni, Juli, August
Blüte
fünfzählige bis 5cm durchmessende Schalenblüte, meist in nacheinander aufblühenden Büscheln, magenta mit dunkler Aderung
Fruchtreife
rundlich abgeflachte Kapsel bei Reife zerfallend
Frucht
zu einem Ring zusammengesetzte abgeflachte rundliche Samen
Vermehrung
durch Aussaat im zeitigen Frühjahr, die Samen keimen am Besten bei einer Temperatur von etwa 10°C
Frosthärte
grundständige Blätter überwintern grün
Tierische Besucher
Bestäubung durch Hummeln und Bienen, Feuerwanzen holen sich die Samen
Pflege
Rückschnitt nach der Blüte oder im Frühjahr, im Spätsommer kann gelegentlich ein Rostpilz auftreten
Verwendbare Teile
Laubblätter der jungen Pflanzen als Salatzutat, Blüten für Teemischungen bei Husten
Inhaltsstoffe
Schleimstoffe, Anthocyane, Flavonoide
Status
anwesend
Literatur
Geschichte und Geschichten
Die Mauretanische Malve gehört zu den Wilden Malven, wird von manchen Botanikern als Unterart angesehen. Sie wächst einjährig oder als kurzlebige Staude, je nach Standortbeschaffenheit. Die Samen keimen bei relativ niedrigen Temperaturen, am Besten bei etwa 10°C. Die Sämlinge unterscheiden sich kaum von denen anderer wilder Malvengewächse, auch der gesamte Wuchs ist ähnlich. Ab Juni erscheinen in den Blattachseln der bis zu 1,2m hohen Stängel Büschel von Knospen, die nacheinander aufblühen. Der intensive dunkle Farbton der fünfteiligen Blüten unterscheidet die Mauretanische Malve von den anderen Vertretern der Art. Bis in den November hinein erscheinen immer wieder neue Blüten, was für spät fliegende Insekten interessant ist. Die Pflanze neigt im Verlauf des Sommers zum Umfallen und muss dann eventuell gestützt werden. Manchmal tritt Malvenrost auf, was zwar ein bisschen unschön aussieht, die Pflanze aber nicht beeinträchtigt. Auch immer wieder in größeren Gruppen auftretende Feuerwanzen stellen keine Gefahr dar, die Tiere sind lediglich an den Samen interessiert (ein Phänomen, das an vielen Malvenarten auftritt).
Die Mauretanische Malve enthält in Blüten und Blättern Schleimstoffe, weshalb sie als Beimischung in Hustentees genutzt wird. Ein Tee der nur aus den Blüten gebrüht wird ist anfangs blau, wird nach längerem Ziehen grün und wenn Zitronensaft zugegeben wird rosa. Laubblätter der jungen Pflanzen können als Salatzugabe genutzt werden, ebenso die Blüten, die auch auf süßen Speisen eine schöne Dekoration abgeben. Die in kleinen festen Ringen angeordneten Samen lassen sich als Müsli-Zutat nutzen. Die ganze Pflanze wurde früher auch zum Färben von Wolle und Stoffen verwendet.