Schwarzer Salbei (Salvia discolor)
Weitere Namen
Peruanischer Salbei, Schwarzer Perusalbei
Botanischer Name
»Salvia« von lat. salvus - gesund, »discolor« verschiedenfarbig (bezieht sich auf die unterschiedliche Färbung von Blattober- und Unterseite, sowie die stark kontrastierende Färbung von Blütenkelch und Kronblättern), Erstbeschreibung 1818 durch Karl Sigismund Kunth (1788-1850) deutscher Botaniker
Englischer Name
Andean Sage, Silver Sage
Familie
Lippenblütler, Lamiaceae
Verbreitung
Peru, speziell die feuchtwarme Region Piura
Wuchs
ausdauernd, weiche auseinander fallende Triebe, Stütze sinnvoll, Blätter hell graugrün weißfilzig behaart, ganze Pflanze leicht klebrig, bei Berührung nach schwarzen Johannisbeeren duftend, Blütenstand aufrecht bis überhängend, bis 80cm hoch
Standort
sonnig, nahrhafter Boden, Kübelpflanze
Blütezeit
(März), April, Mai, Juni, Juli, August, September, Oktober, (November)
Blüte
heller filziger verwachsener Kelch, schmale Lippenblüte in dunkel violett fast schwarz, mit weit vorgezogener Oberlippe
Fruchtreife
September, Oktober, setzt hier kaum Samen an
Frucht
kleine oval-kugelige Samen
Vermehrung
durch Stecklinge (am besten im Frühjahr)
Frosthärte
nicht frosthart, mäßig warm und hell überwintern
Tierische Besucher
Bestäubung hauptsächlich durch Hummeln, am Naturstandort in Peru auch durch Kolibris
Pflege
kräftiger Rückschnitt im Frühjahr, um einen halbwegs buschigen Wuchs zu erzielen
Verwendbare Teile
Blätter für Tee, einer der wenigen Salbeis, der sein intensives (an schwarze Johannisbeeren erinnerndes) Aroma beim Brühen behält, Blüten als aromatische Dekoration
Inhaltsstoffe
ätherische Öle (Intermedeol, Caryophyllen, Germacren, Linalool)
Status
anwesend, Jungpflanzen vorhanden
Literatur
- Kräuter S.174, Burkhard Bohne (2010)
- Kräuterspezialitäten S.69, Marie-Luise Kreuter (2006)
Geschichte und Geschichten
Die peruanische Provinz Piura ist die Heimat dieses Salbeis, der es ganzjährig warm und feucht mag und der durch seine eigenartige Blütenfarbe auffällt. Die Pflanze hat einen sehr lockeren Wuchs und fällt leicht auseinander, sollte hochgebunden werden, damit die Triebe nicht abbrechen. Die graugrünen lanzettlichen Blätter sind von einem kurzen Pelz überzogen und wirken an der Unterseite fast weiß. Wie auch bei einigen anderen Salbeiarten fühlen sie sich leicht klebrig an. Vom Frühjahr bis in den Spätherbst erscheinen an langen Rispen die fast schwarzen samtigen Blüten, die in silbrigen Kelchen stecken und in ihrer Heimat unter anderem von Kolibris bestäubt werden. Die Pflanze benötigt einen Standort, an dem diese Blüten gebührend bewundert werden können, von weitem werden sie leicht übersehen. Die ganze Pflanze duftet herbaromatisch nach schwarzer Johannisbeere und gehört zu den wenigen Salbeiarten, deren Aroma beim Überbrühen nicht verloren geht. Sie lässt sich also gut für Tee verwenden, allein oder auch in Mischung mit anderen Kräutern.