Liegendes Mastkraut (Sagina procumbens)

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Weitere Namen

Liegendes Mastkraut, Austrieb (7.5.)
Liegendes Mastkraut, Wuchs und Blüte (22.8.)
Liegendes Mastkraut, Samenstände (18.8.)

Liegender Knebel

Botanischer Name

»Sagina« lat. Mast, Fütterung, »procumbens« lat. niederliegend, Erstbeschreibung durch Carl von Linné (1707-1778) schwedischer Naturforscher

Englischer Name

Birdeye Pearlwort

Familie

Nelkengewächse, Caryophyllaceae

Verbreitung

Europa, Westasien, Nordafrika

Wuchs

kurzlebig ausdauernd, jung Rosetten bildend, dann bis zu 20cm lange niederliegende Triebe Höhe bis 5cm, Blätter nadelartig aber weich

Standort

sonnig, magere verdichtete Böden

Blütezeit

Mai, Juni, Juli, August, September

Blüte

meist vierzählig, weiß grünlich, nur etwa 3mm durchmessend

Fruchtreife

Juni, Juli, August, September, Oktober

Frucht

winzige rundliche Kapsel mit vier Zähnen

Vermehrung

durch Ausläufer, Selbstaussaat

Frosthärte

in milden Wintern grün überwinternd

Tierische Besucher

Bestäubung hauptsächlich durch Ameisen

Pflege

keine Pflege nötig

Verwendbare Teile

frisch ausgetriebene Pflanzen als Salatzutat

Inhaltsstoffe

Status

anwesend

Literatur

  • Enzyklopädie Essbare Wildpflanzen S.180, S.G.Fleischhauer, J.Guthmann, R.Spiegelberger (2013)
  • The Book of Weeds S.117, Ken Thompson (2009)
  • ...und grün des Lebens goldner Baum S.334, Ursula Hofmann, Michael Schwerdtfeger (1998)
  • Wildkräuter sehen und erkennen S.53, Roger Phillips (1990)

Geschichte und Geschichten

Das Liegende Mastkraut ist ein Unkraut. So steht es jedenfalls geschrieben. Wenn aber unter »Unkraut« Pflanzen verstanden werden, die sich störend raumgreifend ausbreiten, so kann dieses winzige Gewächs nicht dazu gezählt werden. Die meisten Menschen würden das Pflänzchen gar nicht wahrnehmen, wenn sie nicht mit der Nase darauf gestoßen werden. »Mastkraut« ist auch kein Name, der sich positiv besetzen ließe. Was also macht es trotzdem zu einem gern gesehenen Gast in meinem Garten? Vielleicht ist es einfach die Tatsache, dass es so klein ist. Eine auf Zwergengröße geschrumpfte Nelke, die eine Topfgalerie mit Hauswurzrosetten mit einem grünen Polster unterlegt, elegant über die Topfränder hängt und sich den ganzen Sommer über mit winzigsten Sternchen schmückt. Die Pflanzen sind ausdauernd, frieren im Winter zurück und treiben im Frühjahr neu aus. Da sie so zart sind, lässt sich das abgestorbene Grün einfach abreißen. Fallen die Samen dabei auf offenen Boden, so wachsen im nächsten Sommer weitere kleine Polster. Wo die Vegetation höher als zwanzig Zentimeter wird, hat der Winzling keine Chance, sich dauerhaft zu etablieren.