Gelber Lerchensporn (Pseudofumaria lutea)

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Weitere Namen

Gelber Lerchensporn, Sämlinge (1.5.)
Gelber Lerchensporn, Wuchs und Blüte (13.4.)
Gelber Lerchensporn, Blüte (27.6.)

Botanischer Name

»Pseudofumaria« von lat. pseudo - falsch, Schein- und Fumaria lat. fumus terrae - Erdrauch, »lutea« von lat. luteus - safran-, gold-, orangegelb, Erstbeschreibung durch Moritz Balthasar Borkhausen (1760-1802) deutscher Botaniker

Englischer Name

Yellow Corydalis

Familie

Mohngewächse, Papaveraceae

Verbreitung

südliche Alpenregion

Wuchs

ausdauernd (eher kurzlebig), helle, fleischige verzweigte leicht brechende Wurzel, von Grund auf stark verzweigt wachsend, buschig, gefiederte weiche Blätter mit wachsartiger Oberfläche, Blüten endständig bis 25cm hoch

Standort

halbschattig (schattig), kalkhaltiger Boden, gerne in Mauerritzen oder Plattenfugen

Blütezeit

fast ganzjährig, sogar im Winter solange kein Frost herrscht

Blüte

vielblütige Traube mit eigenartig verwinkelt abstehenden gelben, langgezogenen Blüten, am hinteren Ende ein gebogener Sporn, vorne nur leicht geöffnete Ober- und Unterlippe

Fruchtreife

Juli, August, September

Frucht

schmale, leicht klebrige grüne Kapsel, klebrige Samen

Vermehrung

durch Selbstaussaat, die klebrigen Samen werden von Tieren verschleppt

Frosthärte

oberirdisch absterbend Wurzel frosthart, in milden Wintern grün bleibend, dann auch vereinzelt blühend, Frost während des Austriebes kann die Pflanze schädigen

Tierische Besucher

Bestäubung durch Mauer- und Honigbiene, Hummeln, Tagfalter, Futterpflanze für die Raupen vom Apollofalter

Pflege

abgestorbene Pflanzenteile im Frühjahr entfernen

Verwendbare Teile

Zierpflanze

Inhaltsstoffe

besonders in der knolligen Wurzel giftige Alkaloide

Status

anwesend, Jungpflanzen vorhanden

Literatur

  • Wildpflanzen für jeden Garten S.113, Reinhard Witt (1994)
  • kraut&rüben 1/2018 S.32

Geschichte und Geschichten

Wenn der Name Dauerblüher auf eine Pflanze zutrifft, dann auf dieses zarte Mohngewächs. Wo sich der Gelbe Lerchensporn einmal angesiedelt hat, da bleibt er. Die einzelnen Pflanzen sind nicht besonders langlebig, aber für Nachwuchs ist immer gesorgt. Der reichlich in kleinen grünen Kapseln gebildete Samen ist klebrig und wird von vorbei streifenden Tieren verschleppt, so dass überall im Garten Sämlinge auftauchen. Besonders gern setzt sich die Pflanze in schmale Ritzen zwischen Wegplatten oder in Mauern - halbschattige Standorte werden eindeutig bevorzugt - wird dort erstaunlich umfangreich. Die Stängel mit den fein gefiederten Blättern entspringen alle aus einem viel zu zerbrechlich wirkenden Wurzelhals. An dieser Stelle ist die Pflanze dann auch verletzlich, lässt sich leicht abdrehen und somit entfernen, wo sie im Wege ist. Der Austrieb beginnt an geschützten Stellen bereits im Februar und von da an blüht der Lerchensporn bis weit in den Herbst hinein, einzelne Blüten finden sich sogar im Winter. Sämlinge lassen sich leicht verpflanzen, bei älteren Pflanzen ist das wegen der brüchigen Triebe etwas schwieriger, anwachsen werden meist aber auch die.