Wintergeißblatt (Lonicera purpusii)

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Weitere Namen

Wintergeißblatt, Wuchs (17.3)
Wintergeißblatt, Blüte (17.2.)
Wintergeißblatt, Blüte (24.1.)
Wintergeißblatt, Austrieb und Fruchtansätze (6.4.)
Wintergeißblatt, Frucht 21.5.)

Strauchgeißblatt, Strauch-Heckenkirsche, Winterheckenkirsche

Botanischer Name

»Lonicera« nach Adam Lonitzer (1528-1586) deutscher Arzt, Mathematiker und Botaniker, »purpusii« nach Carl Albert Purpus (1851-1941) deutscher Forschungsreisender und Pflanzensammler, Erstbeschreibung durch Alfred Rehder (1863-1949) deutsch-amerikanischer Botaniker

Englischer Name

Shrubby Honeysuckle

Familie

Geißblattgewächse, Caprifoliaceae

Verbreitung

bereits vor 1920 in Darmstadt aus Lonicera fragrantissima X Lonicera standishii hervorgegangene Kreuzung, beide Elternteile stammen aus China

Wuchs

ausdauernd, verholzender Strauch bis 2m Höhe, kreuzgegenständige Blätter breit lanzettlich, Blüten zu mehreren an den Blattknoten

Standort

sonnig bis halbschattig

Blütezeit

(Dezember), (Januar), Februar, März, (April)

Blüte

weiße Blüten, fünf röhrenförmig verwachsene Kronblätter, 4 nach oben gerichtet, 1 nach unten, aus der Blüte heraus ragende Staubblätter, jeweils zwei Blüten wachsen aus einem gemeinsamen kurzen Stängel in den Blattachseln, intensiv duftend

Fruchtreife

Juni, Juli

Frucht

leuchtend hellrote Doppelbeeren deren Teile unterschiedlich groß sind, werden trotz reicher Blüte nur selten ausgebildet

Vermehrung

durch Stecklinge

Frosthärte

Laub teilweise abwerfend, frosthart

Tierische Besucher

die frühe Blüte zieht erste Hummeln und Bienen an (z.B. Blaue Holzbiene), die Beeren werden sehr schnell von Vögeln gefressen

Pflege

kaum Pflege nötig

Verwendbare Teile

Duftpflanze, Beeren leicht giftig, verursachen Übelkeit

Inhaltsstoffe

Xylostein, Xylostosidin, Saponine

Status

anwesend

Literatur

  • Der neugierige Gärtner S.128, Jürgen Dahl (1998)
  • Ein Garten der Düfte s.132, Helga Urban, (1999)
  • Thoughtful Gardening S.31, Robin Lane Fox (2010)
  • kraut&rüben 1/2017

Geschichte und Geschichten

Winterblühende Sträucher sind immer eine Bereicherung für den Garten, locken sie doch nach draußen, wenn sonst nicht viel zu sehen ist. Wieviel reizvoller ist es dann, wenn die Blüten auch noch einen intensiven süßen Duft verströmen. Bei milder Witterung öffnen sich die ersten weißen Blüten bereits im Dezember, die Hauptblütezeit liegt meist im Februar, zieht sich bis in den März. Sollte der zu kalt ausfallen, kann es im April nochmal eine deutliche Nachblüte geben, die dann auch Schmetterlinge anlockt. Das Wintergeißblatt hat einen lockeren leicht überhängenden Wuchs, wird, wenn es erstmal eingewachsen ist bis zu 2 Meter hoch. Das kann eine Weile dauern, mein Strauch fing erst nach vier Jahren an, richtig zu wachsen, aber schon junge Sträucher blühen zuverlässig. Bei älteren ist der Flor natürlich reichhaltiger und der Duft intensiver. Nach der Blüte treibt der Strauch hellgrüne breit lanzettliche Blätter, die im Herbst nur teilweise abgeworfen werden. Unter den noch hellgrünen jungen Blättern reifen die Früchte, die eine ungewöhnliche Form ausbilden. Sie bestehen aus zwei länglich-ovalen Teilen von denen einer deutlich kleiner ist. Ausgereift sind sie leuchtend hellrot, für uns Menschen aber leider giftig. Vögel haben mit den Inhaltsstoffen kein Problem und so sind die Früchte bald wieder verschwunden. An den Boden stellt das frostharte Gehölz nur geringe Ansprüche, sollte natürlich an einer Stelle gepflanzt werden, die mit der Nase gut zu erreichen ist.