Gewöhnlicher Feinstrahl (Erigeron annuus)
Weitere Namen
Weißes Berufskraut, Greisenblume, Feinstrahl-Aster
Botanischer Name
»Erigeron« von gr. eri - früh und geron - Greis (früh alternd), annuus - lat. einjährig, Erstbeschreibung 1753 durch Carl von Linné als Aster annuus, 1804 umbenannt durch René Louiche Desfontaines (1750-1833) französischer Botaniker
Englischer Name
Annual Fleabane, Daisy Fleabane
Familie
Korbblütler, Asteraceae
Verbreitung
ursprünglich Nordamerika, bereits seit dem 18. Jahrhundert in Deutschland eingebürgert, in fast allen gemäßigten Zonen anzutreffen
Wuchs
einjährig, teilweise winterannuell, Wurzel bis zu 1m tief, Grundblätter rosettenähnlich angelegt, lanzettlich, gezähnt, rau behaart (dadurch graugrün wirkend), Stängel bis gut 1m hoch (selten bis 1,5m) sehr standfest, nach der Samenreife absterbend
Standort
eher feuchte Wiesen und Ruderalstellen, toleriert aber auch trockene Standorte
Blütezeit
Juli, August, September, Oktober, (November)
Blüte
lockere Schirmrispe, an den Verzweigungen kleine schmale Blätter, Blüten mit etwa 2cm Durchmesser, gelbes Körbchen, zahlreiche schmale weiße bis zart lila Zungenblüten
Fruchtreife
August, September, Oktober
Frucht
kleine Achäne mit flugfähigem Schirmchen, keimfähige Samen entstehen auch ohne Befruchtung
Vermehrung
Aussaat im Herbst oder Frühjahr, Selbstaussaat
Frosthärte
Herbstrosetten überwintern meist grün, verblühte Pflanzen sterben ab
Tierische Besucher
Bestäubung durch kleine Bienen- und Hummelarten
Pflege
keine Pflege nötig, wo zu viele Pflanzen auftauchen lassen sie sich leicht ausreißen
Verwendbare Teile
Tee aus Kraut und Blüten bei Durchfall, entzündungshemmend, blutstillend
Inhaltsstoffe
Flavonoide, Gerbstoffe, Cholin, ätherische Öle
Status
anwesend
Literatur
- Die Kräuter in meinem Garten S.81, Siegrid Hirsch, Felix Grünberger (1999)
- Neophyten S.91, Norbert Griebl (2020)
Geschichte und Geschichten
Der Gewöhnliche Feinstrahl fällt in seinem Jugendstadium kaum auf, die bodennahen graugrünen Blätter verschwinden im umgebenden Grün und erst wenn die Pflanze ihren Blütenstand entwickelt und sich in die Höhe schiebt, wird sie sichtbar. Stören wird sie selten mit ihrem zarten Wuchs und den hingetupften kleinen Asternblüten. Im Gegenteil, sie kann etwas strengere Pflanzungen auflockern und vom Spätsommer bis in den Herbst hinein etwas Leichtigkeit ins Beet bringen. Die Blütenstiele sind sehr standfest, was die Pflanze ihrer tief reichenden Wurzel zu verdanken hat. Kleinere Wildbienenarten finden sich auf den gelben Körbchen ein, für sie ist die späte Blütezeit von Vorteil. Für Sträuße lassen sich die blühenden Stängel leider nur bedingt verwenden, da sie sehr schnell anfangen zu bröseln.