Rosa Fantin Latour
Weitere Namen
Botanischer Name
»Rosa« lat. Kulturrose, »Fantin Latour« nach dem Maler Henri Fantin-Latour, dessen Lieblingsrose sie gewesen sein soll, andere Quellen besagen, sie sei nur im Gedenken an ihn im Jahr 1930 von der englischen Rosenliebhaberin Nancy Lindsay so benannt worden
Englischer Name
Fantin Latour
Familie
Rosengewächse, Rosaceae
Verbreitung
Centifolienrose unbekannter Herkunft, schon im 19. Jahrhundert weit verbreitet
Wuchs
ausdauernd, locker aufgebauter Strauch, bei freiem Stand bis 2x2 m groß, auseinander fallend, Stütze sinnvoll, bis 1,80m hoch
Standort
sonnig bis halbschattig, nahrhafter Boden
Blütezeit
(Mai), Juni
Blüte
meist mehrere Blüten an dünnen Trieben, die den Zweig durch ihr Gewicht herunter ziehen, gefüllt, zartrosa, intensiv duftend
Fruchtreife
September
Frucht
platt rundliche orange Hagebutte
Vermehrung
durch Veredelung
Frosthärte
Laub teilweise abwerfend, frosthart
Tierische Besucher
Bienen, Hummeln, Rosenkäfer, Pinselkäfer, gelegentlich Blattrollwespen und Blattläuse
Pflege
Rückschnitt wenn nötig im Frühjahr
Verwendbare Teile
Blütenblätter für Gelee, Rosenbowle, Rosenzucker, Rosensirup...
Inhaltsstoffe
ätherische Öle (Geraniol)
Status
anwesend
Literatur
- Die schönsten Rosen S.126, Jürgen Becker, Anke Kuhbier (1998)
- Ein Garten der Düfte S.67, Helga Urban (1999)
- Thoughtful Gardening S.162, Robin Lane Fox (2010)
Geschichte und Geschichten
Als die Fantin Latour in meinen Garten kam, pflanzte ich sie in ein sonniges Terrassenbeet wo sie sich gleich wohlfühlte und ihre duftenden Blüten in Nasennähe öffnen konnte. Im Laufe der Jahre verschwand der Sonnenschein hinter einer immer höher werden Fichte im Nachbargarten, die Bedingungen für die Rose sind nicht mehr so gut, wie am Anfang. Sie blüht trotzdem, hat aber ihr Wuchsverhalten umgestellt. Über der Terrasse befindet sich ein Balkon und sie hat beschlossen, diesen auf der Suche nach dem Sonnenschein zu erobern. Anfangs habe ich die langen Triebe noch zurück geschnitten, aber mittlerweile darf sie machen, was sie gerne möchte. So schiebt sie bis zu drei Meter lange Triebe durch die Balkoneinfassung und blüht ein Stockwerk höher als geplant. Ich kann also oben und unten den wunderbaren Duft der Blüten genießen, sie mit den Händen umfassen und die Nase ganz tief hinein stecken. Genau SO muss eine Alte Rose duften! Der Unterbau wirkt ein bisschen sparrig, lässt sich aber im Sommer mit rankenden Pflanzen kaschieren. Wächst diese Rose zu kräftig in die falsche Richtung, lässt sie sich durch kräftigen Rückschnitt bändigen.