Puerto Rico Oregano (Plectranthus amboinicus)

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Weitere Namen

Puerto-Rico-Oregano, Austrieb (26.7.)
Puerto-Rico-Oregano, Langtrieb mit Knospe
Puerto-Rico-Oregano, Blüte (9.12.)
Puerto-Rico-Oregano, Samen

Harfenstrauch, Kuba-Oregano, Jamaika-Thymian

Botanischer Name

»Plectranthus« von lat. plectrum - Hahnensporn und gr. plectron - Werkzeug zum Schlagen (eines Instruments), möglicherweise handelt es sich um Plectranthus amboinicus ( »amboinicus« bezieht sich auf die Molukkeninsel Ambon, wo die Pflanze unter anderem wachsen soll), Synonym Coleus amboinicus, Erstbeschreibung 1825 durch George Bentham (1800-1884) britischer Botaniker

Englischer Name

Puerto Rican Oregano, Spanish Thyme

Familie

Lippenblütler, Lamiaceae

Verbreitung

Mittelamerika

Wuchs

ausdauernd, relativ schwach ausgeprägtes Wurzelwerk, bis über einen Meter lange überhängende, leicht brüchige Triebe bildend, Blätter hell graugrün, fleischig, rundlich, pelzig, am Rand weich gebuchtet, intensiv harzig duftend, Blütenstände an den Triebenden

Standort

sonnig bis halbschattig, nahrhafte Erde, Topfpflanze

Blütezeit

(September), Oktober, November, Dezember

Blüte

weiße bis hell blaue Blüten in dichten, hängenden Rispen an den Enden der Triebe

Fruchtreife

Frucht

flach rundliche hell braune Samen

Vermehrung

durch Triebstecklinge, die meist schon innerhalb einer Woche Wurzeln bilden

Frosthärte

nicht frosthart, hell und kühl (um 10°C) bis mäßig warm überwintern, kann vor dem Einräumen kräftig zurück geschnitten werden

Tierische Besucher

weder Läuse noch andere Schädlinge mögen die harzigen Inhaltsstoffe der Pflanze, die Blüten werden von Bienen und Hummeln besucht

Pflege

alte Pflanzen verkahlen zunehmend, daher im Frühjahr Stecklinge machen, die sehr schnell bewurzeln, im Sommer draußen in Ampeln oder vom Balkon herabhängen lassen

Verwendbare Teile

der intensive harzige Geruch vertreibt Insekten, soll als Gewürz verwendbar sein, der Geschmack wird beschrieben als Mischung aus Thymian, Oregano und Terpentin, ist etwas gewöhnungsbedürftig, Tee aus den Blättern soll bei Bronchial-Leiden und Schlaflosigkeit hilfreich sein.

Inhaltsstoffe

Carvacrol, Thymol, Eugenol, Pinen, Terpenolen

Status

anwesend, Jungpflanzen vorhanden

Literatur

  • kraut&rüben 11/2008 S.15, 12/2018 S.62

Geschichte und Geschichten

Die Geschichte der Plectranthus-Gewächse ist ein bisschen unübersichtlich, da es viele recht ähnliche Arten gibt, die zum Teil nicht mal einen vollständigen botanischen Namen haben. Möglicherweise stammt der Puerto-Rico-Oregano also ursprünglich gar nicht aus Mittelamerika, sondern aus dem südafrikanischen Bereich und wurde erst über diverse Umwege nach Puerto-Rico eingeführt. Der Name »Spanish Thyme« soll sich auf eine spanische Herkunft beziehen.

Es gibt kaum Pflanzen die frohwüchsiger und leichter zu vermehren sind, als die Mitglieder der Plectranthus-Familie. Selbst kleine Triebstücke wurzeln innerhalb einer Woche und wachsen dann während des Sommers zu üppigen Gestalten heran. Dafür brauchen sie genügend Nährstoffe und auch Feuchtigkeit, obwohl die sukkulenten Blätter nahelegen, dass sie gut mit Trockenheit zu Recht kommen. Die intensiv duftenden Inhaltsstoffe sorgen dafür, dass die Pflanze von Schädlingen gemieden wird, nicht mal Schnecken wollen davon fressen. Leider blüht der Puerto-Rico-Oregano erst recht spät, selten vor September. Da im Oktober häufig schon die ersten Frostnächte zu erwarten sind, ist es sicherer, die Pflanzen rechtzeitig ins Haus zu holen. An einem hellen, kühlen Standort blüht der »Oregano« dann bis weit in den Winter hinein. Nach der Blüte kann er kräftig zurück geschnitten werden. Da die überwinterten Pflanzen häufig nicht mehr schön aussehen, können die im Frühjahr erscheinenden Jungtriebe als Stecklinge verwendet werden.