Rosenmeister (Phuopsis stylosa)

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Weitere Namen

Rosenmeister, Austrieb (1.5.)
Rosenmeister, Blütenknospen (24.5.)
Rosenmeister, Blüte (31.5.)
Rosenmeister, Samen

Rosenwaldmeister, Scheinwaldmeister, Baldriangesicht, Langgriffeliger Rosenwaldmeister

Botanischer Name

»Phuopsis« Herkunft der Silbe phu ungeklärt, opsis - gr. Aussehen (wie Waldmeister), »stylosa« von gr.stylosus - säulengriffelig, Erstbeschreibung durch Benjamin Daydon Jackson (1846-1927) britischer Botaniker

Englischer Name

Creeping Crosswort

Familie

Rötegewächse, Rubiaceae

Verbreitung

Kleinasien, Kaukasus, Iran

Wuchs

ausdauernd, weitverzweigtes Wurzelsystem, lange dünne vierkantige Stängel, niederliegend und an den Blattknoten bewurzelnd, 5-7 quirlständige schmal-lanzettliche Blätter bis 2cm lang, Matten bildend, lange Triebe bewurzeln sich oft an der Spitze, Blütenstängel etwa 20cm aufrecht, ganze Pflanze mit eigenartigem Duft (im Winter leicht angebrannt, ähnlich der Verpiss-dich-Pflanze))

Standort

unterschiedliche Angaben von sonnig bis halbschattig, eher magerer Boden, der nicht komplett austrocknen sollte

Blütezeit

Juni, Juli, August, September, (Oktober)

Blüte

zu einem Köpfchen zusammengezogene runde Ähre bestehend aus 30-50 kräftig rosa Einzelblüten, schmaler Kelch, fünf Kronblattspitzen sternförmig auseinander gebogen, Narbe weit hervorstehend

Fruchtreife

September, Oktober

Frucht

Vermehrung

durch Wurzelausläufer oder bewurzelte Triebe, Aussaat im Frühjahr

Frosthärte

oberirdisch teilweise grün überwinternd, lange Triebe sterben meist ab, das Herz bleibt grün, Wurzel frosthart

Tierische Besucher

Bestäubung durch Bienen, Hummeln und Schmetterlinge

Pflege

Rückschnitt im Sommer fördert Nachblüte (nicht unbedingt notwendig, meine Pflanze blüht auch so ohne Pause), Rückschnitt im Spätwinter um die Pflanze kompakt zu halten

Verwendbare Teile

Duftpflanze,

Inhaltsstoffe

Cumarin, ätherische Öle

Status

anwesend, Jungpflanzen vorhanden

Literatur

  • Annuals and Perennials S.676, Botanica's Pocket (2006)
  • Neophyten S.411, Norbert Griebl (2020)
  • kraut&rüben 9/2024 S.19

Geschichte und Geschichten

Der Austrieb erinnerte ein wenig an Waldmeister, und die Rose im Namen bewog mich spontan, dieses mir unbekannte Gewächs zu erwerben. Der ihm zugedachte Standort scheint gut gewählt zu sein, denn kaum war das kleine Pflänzchen in der Erde, fing es an zu wachsen. Zunächst bildete sich ein kräftig grünes, flaches Polster, dann strebten erste Stängel in die Höhe und Knospen wurden sichtbar. Die kugelig zusammengedrückte Ähre besteht aus einer Vielzahl von Einzelblüten, wirkt von weitem wie ein Ball und gibt sofort zu erkennen, dass der Name Rosenmeister von der Farbe rosa herrührt. Dieses rosa ist so intensiv, dass es eine großartige Fernwirkung hat, obwohl die einzelnen Blüten kaum einen halben Zentimeter durchmessen. Die langgestreckten Röhrenblüten spreizen ihre fünf Kronblätter nur im vorderen Bereich sternförmig auseinander, wie eine lange Zunge ragt die Narbe fast einen Zentimeter weit heraus. Die Staubgefäße liegen im Innern an der Röhre an. im Laufe des Jahres breitet sich die Pflanze durch lange Triebe aus, die sich an den auf der Erde aufliegenden Blattknoten bewurzeln. Schon seit Beginn des neunzehnten Jahrhunderts wird die Pflanze kultiviert, ist in unterschiedlichen Farbvarianten erhältlich, aber trotz ihrer pflegeleichten Art kaum bekannt.