Kalifornischer Mohn (Eschscholzia californica)
Weitere Namen
Schlafmützchen, Goldmohn,
Botanischer Name
»Eschscholzia« nach Johann Friedrich Eschscholtz, einem deutsch-baltischen Mediziner, »californica« aus Kalifornien stammend, Erstbeschreibung 1820 durch Adelbert von Chamisso (1781-1838) deutscher Naturforscher und Dichter
Englischer Name
Californian Poppy
Familie
Mohngewächse, Papaveraceae
Verbreitung
Südwestliches Nordamerika (Kalifornien und Mexiko)
Wuchs
ein- bis zweijährig, helle, verzweigte Wurzel, blaugrünes fein zerteiltes Laub mit leicht wachsartigem Überzug, buschiger Wuchs etwa 25cm hoch, Blütenstand bis 40cm hoch, zum Ende der Saison leicht auseinander fallend, die Pflanze enthält keinen Milchsaft sondern eine wässrige Flüssigkeit
Standort
sonnig, eher magerer Gartenboden
Blütezeit
Mai, Juni, Juli, August, September, (Oktober)
Blüte
spitz zulaufende Knospe, die an eine Schlafmütze erinnert, Kelchblatt löst sich in einem Stück von der Naht unten an der Knospe, sitzt dann anfangs auf der noch geschlossenen Blüte auf, vierzählige schalenartige Blüten, weiß, rosa, gelb, orange, bei feuchter Witterung bleiben sie geschlossen
Fruchtreife
August, September, Oktober
Frucht
etwa 10cm lange schmale doppelt öffnende Schote, innen gerippt, mit kleinen kugeligen netzartig gemusterten Samen
Vermehrung
durch Aussaat im Frühjahr, Keimdauer etwa 8-10 Tage, sät sich an zusagendem Standort gerne selbst aus, keimt dann schon im Februar
Frosthärte
Pflanze übersteht kurze Frostphasen, erfriert bei strengerem Frost, Samen frosthart
tierische Besucher
Bestäubung durch Bienen und Hummeln
Pflege
Aussaat im Frühjahr an Ort und Stelle, lässt sich nicht gerne verpflanzen (wenn, dann nur im Sämlings-Stadium mit viel Erde drumherum)
Verwendbare Teile
blühendes Kraut wirkt schmerzlindernd, bei Nervosität und Unruhe, keine Selbstmedikation da giftig
Inhaltsstoffe
Eschscholzin, Ionidin, Homochelidonin, Cryptopin, weitere Alkaloide
Status
im Sommer anwesend, Saatgut vorhanden
Literatur
- Bienenweide und Hummelparadies S.198, Dave Goulson (2021)
- Kräuter S.126, Burkhard Bohne (2010)
- Dumonts große Kräuter-Enzyklopädie S.280, Deni Bown (1996)
- Giftpflanzen Pflanzengifte S.331, Roth, Daunderer, Kormann (1994)
- Neophyten S.308, Norbert Griebl (2020)
- kraut&rüben 6/ 2004, 6/2008 S.52, 5/2019 S.6
Geschichte und Geschichten
In seiner Heimat bildet der Kalifornische Mohn große Bestände, weite Landschaften leuchten während der Blütezeit in kräftigen Goldtönen. Bis in 2000m Höhe gedeiht die eher zart wirkende Pflanze, die in milden Gegenden überwintert und sonst jedes Jahr neu aus Samen heran wächst. 1903 wurde Pflanze zur Staatsblume Kaliforniens erklärt. Ihre intensiv leuchtende Farbe machte sie schnell zu einem Kandidaten für den Garten. Dort bevorzugt sie sonnige Plätze mit mittlerem Nährstoffgehalt. Anders als andere Mohngewächse enthält sie keinen weißen Milchsaft sondern eine wässrige Flüssigkeit. Ist sie einmal im Garten angekommen und hat einen ihr zusagenden Platz gefunden, so sät sie sich zuverlässig immer wieder selbst aus. Die ersten Keimlinge erscheinen oft schon im Februar, sind gut zu erkennen, da schon die Keimblätter geteilt sind und das zarte Blaugrün tragen. Bleibt der Spätwinter eher mild, wachsen die Pflanzen recht schnell, blühen entsprechend früh und das den ganzen Sommer durch bis zum Frost.