Schwarzes Bilsenkraut (Hyoscyamus niger)
Weitere Namen
Teufelskraut, Teufelswurz, Tollkraut, Zigeunerkraut, Dullkraut, Schlafkraut
Botanischer Name
"Hyoscyamus" hys - Schwein, Sau, kyamos - Bohne (möglicherweise wegen der Ähnlchkeit der Kapsel mit einer Saubohne), "niger" lat. schwarz
Englischer Name
Belene, Henbane
Familie
Nachtschattengewächse, Solanaceae
Verbreitung
Europa, Asien, Afrika
Wuchs
zwei- bis mehrjährig, Grundrosette mit klebrig zottigen gekerbten wechselständigen Blättern, Blütenstand bis 80cm hoch, ganze pflanze unangenehm riechend
Standort
sonnig, leichte, sandige Böden
Blütezeit
Juli, August, September
Blüte
trichterförmig, schmutzig gelb mit dunkler Aderung, zottig behaart, innen dunkel
Fruchtreife
September, Oktober
Frucht
zweifächerige Deckelkapsel mit 200 bis 300 kleinen hellen Samen
Vermehrung
durch Aussaat im Herbst
Frosthärte
im Herbst einziehend, Wurzel meist frosthart
Tierische Besucher
Bestäubung durch Hummeln
Pflege
auf Schnecken achten
Verwendbare Teile
Giftpflanze, keine Selbstmedikation, bereits 10mg führen zu schweren Rauschzuständen, 50mg sind tödlich, 15 Samen töten ein Kind, die Wirkstoffe werden auch über die Haut aufgenommen, Bilsenkraut wurde als Zusatz für Bier (Pilsener) verwendet, in kleinen Mengen wirkt das Kraut krampflösend
Inhaltsstoffe
Hyoscyamin, Atropin, Scopolamin, Alkaloide, Flavonoide, Gerbstoffe
Literatur
- Die Kräuter in meinem Garten S.84, Siegrid Hirsch, Felix Grünberger (2008)
- Giftpflanzen Pflanzengifte S.413, Roth, Daunderer, Kormann (1994)
- Hagebutte & Co. S.132, Angelika Lüttig, Juliane Kasten (2003)
- Hexenkraut und Zaubertrank S.109, Hartwig Abraham, Inge Thinnes (1997)
- Kräuter S.206, Burkhard Bohne (2010)
- Schön aber gefährlich S.101, Helga Urban, Marion Nickig (2009)
- Tod & Flora S.35, Helmut Eisendle (2009)
- Zauberpflanzen Hexenkräuter S.207, Gertrud Scherf (2002)