Kornblume (Centaurea cyanus)
Weitere Namen
Kornflockenblume, Kornnelke, Ziegenbein
Botanischer Name
Centaurea vom Kentauren Chiron, der mit Kornblumenblüten seine Wunden heilte, "cyanus" dunkelblau
Englischer Name
Hurt-Sickle
Familie
Korbblütler, Asteraceae
Verbreitung
Europa, Asien
Standort
sonnig, durchlässige nährstoffreiche Böden, gerne in Wiesen,da sie leicht umfällt
Wuchs
einjährig, aufrechte oben verzweigte windanfällige Pflanze, endständige Blüten bis 80cm hoch
Blütezeit
(Mai), Juni, Juli, August, (September)
Blüte
Körbchen mit unauffälligen Röhrenblüten, umgeben von intensiv blauvioletten mehrzipfeligen Strahlenblüten
Fruchtreife
August, September
Frucht
Vermehrung
durch Aussaat im Herbst oder Frühjahr
Frosthärte
in milden Wintern gelegentlich grün überwinternd, dann zweijährig, normalerweise einjährig, Keimung im Frühjahr oder Herbst
Pflege
um die Blüte zu verlängern, Abgeblühtes wegschneiden, zur Selbstaussaat die ersten Samenstände stehen lassen
Verwendbare Teile
frische Blüten als Dekoration im Salat, getrocknete Blüten als Tee , harnsäuretreibend, schwach stopfend, äußerlich bei Bindehautentzündung und schuppiger Kopfhaut
Inhaltsstoffe
Bitterstoffe, Farbstoffe (Anthocyane), Gerbstoffe, Flavonoide, Schleimstoffe
Literatur
- Die Kräuter in meinem Garten, Siegrid Hirsch, Felix Grünberger (2008)
- Kräuter, Burkhard Bohne (2010)
Geschichte und Geschichten
Die Kornblume braucht als Einjährige offenen Boden um zu gedeihen, den fand sie mit der Entstehung der Getreidefelder. Da sie sich zwischen den Nutzgräsern kräftig ausbreitete, war sie bald als Ackerunkraut verschrien, Korndämonen hausten in ihnen und schmälerten nicht nur die Ernte, sondern ließen auch die Sensen stumpf werden. Schon Pharao Tutanchamun hatte offenbar eine Vorliebe für die blaue Blume, seine Grabstätte und die Mumie enthielt viele Verzierungen mit Kornblumen. Später erklärte der deutsche Kaiser Wilhelm der Erste sie zu seiner Lieblingsblume und sie war ein Symbol des preußischen Reiches (preußisch blau). Heute ist die Kornblume aus den Getreidefeldern so gut wie verschwunden, in der modernen Landwirtschaft ist kein Platz für Pflanzen, die aus dem geernteten Getreide mühsam entfernt werden müssen. Glücklicherweise gibt es aber wieder Flächen, die zwar umgepflügt, dann aber sich selbst überlassen werden. Egal, ob es sich dabei um schmale Begrenzungsstreifen handelt oder um ganze Wiesenareale, auf diesen Freiflächen haben die kräftig gefärbten einjährigen Sommerblumen wieder eine Chance.