Seifenkraut (Saponaria officinalis)
Weitere Namen
Hundsnelke, Speichelwurz
Botanischer Name
»Saponaria« gr. sapon, saponion - Seife, »officinalis« als wirksame Droge in Apotheken erhältlich
Englischer Name
Soapwort
Familie
Nelkengewächse, Caryophyllaceae
Verbreitung
Asien, Südeuropa, Mitteleuropa
Wuchs
ausdauernd, weitläufiges Wurzelsystem, Triebe nur anfangs aufrecht, dann liegend oder anlehnend, bis 1m lang, Blätter lanzettlich, kreuzgegenständig, Blüten endständig
Standort
sonnig, eher magere Böden
Blütezeit
Juni, Juli, August, September, (Oktober)
Blüte
fünfzählige Stieltellerblüte, in endständigen Büscheln angeordnet, hell rosa (selten weiß), gelegentlich gefüllt
Fruchtreife
August, September
Frucht
mehrfächerige Streukapsel
Vermehrung
durch Ausläufer, Selbstaussaat
Frosthärte
oberirdisch absterbend, Wurzel frosthart
Tierische Besucher
Bestäubung durch Nachtfalter, Bienen und Schwebfliegen
Pflege
Rückschnitt im Frühjahr, Pflanze neigt zum Wuchern, die zähen, weitläufigen Wurzeln lassen sich nur schwer wieder entfernen
Verwendbare Teile
Tee aus der getrockneten Wurzel bei chronischem Husten und Bronchitis, bei Gallenbeschwerden, frische Blätter zerrieben wirken gegen Lippenherpes
Inhaltsstoffe
Saponine, Vitexinglycosid, Gerbstoffe, Saponarioside
Status
anwesend
Literatur
- Berliner Pflanzen S. 79, Heiderose Häsler, Iduna Wünschmann (2009)
- Die Kräuter in meinem Garten S.510, Siegrid Hirsch, Felix Grünberger (2008)
- Kräuter S.179, Burkhard Bohne (2010)
- Giftpflanzen Pflanzengifte S.639, Roth, Daunderer, Kormann (1994)
- Sechzig einheimische Wildpflanzen... S. 130, Detlev Arens (1991)
- Wildpflanzen für jeden Garten S.116, Reinhard Witt (1994)
Geschichte und Geschichten
Das Seifenkraut hat seinen Namen nicht von ungefähr. Die enthaltenen Saponine lassen eine schäumende Lauge entstehen, wenn Pflanzenteile, besonders die Wurzeln, zerkleinert in Wasser gegeben werden. Noch bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts wurde die Pflanze angebaut, um mit ihrer Hilfe Wäsche zu waschen.