Trollblume (Trollius europaeus)
Weitere Namen
Goldköpfchen, Butterkugel, Kugelranunkel
Botanischer Name
»Trollius« von lat. trulleus - rundes Gefäß, »europaeus« lat. europäisch
Englischer Name
Mountain Globe Flower
Familie
Hahnenfußgewächse, Ranunculceae
Verbreitung
Europa
Wuchs
ausdauernd,Rhizom bildend horstig, Erneuerungsknospen dicht unter der Oberfläche, Blätter handförmig gelappt grundständig, sterben während der Blüte ab, Blütenstand bis 60cm hoch
Standort
sonnig bis halbschattig, dauerfeuchte nährstoffreiche Böden
Blütezeit
Mai, Juni
Blüte
kugelig gefüllte goldgelbe Blüte, innen viele freie Fruchtblätter
Fruchtreife
August
Frucht
mehrteilige Balgfrucht, Samen 15mm lang, geschnäbelt
Vermehrung
durch Teilung, Aussaat Kalt- und Dunkelkeimer, Samen verbreiten sich durch Wind und Anhaftung an vorbeistreifende Tiere
Frosthärte
oberirdisch absterbend, Wurzel frosthart
Tierische Besucher
da die Blüte nur eine kleine Öffnung besitzt wird sie hauptsächlich von kleinen Käfern und Fliegen bestäubt
Pflege
Rückschnitt im Frühjahr
Verwendbare Teile
Giftpflanze, Zierpflanze
Inhaltsstoffe
Protoanemonin, Magnoflorin, Saponine in den Wurzeln
Status
anwesend
Literatur
Giftpflanzen Pflanzengifte S.708, Roth, Daunderer, Kormann (1994)
Geschichte und Geschichten
Trollblumen sind selten geworden, gelten in mehreren Bundesländern als ausgestorben oder stark gefährdet. Das hängt mit ihrer Vorliebe für feuchte Wiesenflächen zusammen, die kaum noch zu finden sind. Die Pflanzen gedeihen in Höhenlagen bis zu 3000 Meter, dort ist die Sonneneinstrahlung sehr intensiv und das Klima im Winter sehr rau. Trollblumen können damit umgehen, sie treiben im Frühjahr ihre dicht am Boden bleibenden Blätter, die sobald die Blüte beginnt schon wieder vergehen. Während die Sammelbalgfrüchte ausreifen, stirbt auch der oberirdische Rest der Pflanze ab und im Herbst ist kaum noch was von ihr zu sehen. Darauf ist zu achten, wenn sie im Garten gepflanzt wird, sonst wird sie versehentlich weg gejätet. Die fast kugelförmigen Blüten öffnen sich kaum, nur wenige größere Insekten haben die Kraft, die Blütenblätter auseinander zu drücken. Die meisten Bestäuber sind klein, einige Fliegenarten sind sogar auf die Pflanze spezialisiert und legen ihre Eier im Innern ab. Solange nicht zu viele Larven an der Blüte knabbern, ist das für beide Seiten von Vorteil. Die im Spätsommer reifenden Samen brauchen zum Keimen Dunkelheit und Kälteeinwirkung.
Im Jahr 1995 war die Trollblume