Langzähnige Schwarznessel (Ballota nigra)
Weitere Namen
Stinkandorn, Feldandorn, Schwarzer Gottvergess
Botanischer Name
»Ballota« Herkunft ungeklärt, »nigra« schwarz
Englischer Name
Black Horehound
Familie
Lippenblütler, Lamiaceae
Verbreitung
Europa, Westasien, Nordafrika
Wuchs
horstig, halb aufrechte Staude, die weichen Stängel fallen leicht um, Blätter rundlich, graugrün, runzelig, borstig behaart, Blütenstand bis 1,5m hoch
Standort
sonnig bis halbschattig, nahrhafter Boden
Blütezeit
(Mai), Juni, Juli, August, September, (Oktober)
Blüte
viele Einzelblüten in Quirlen in den Blattachseln, immer wieder nachblühend, klein, schmutzig lila
Fruchtreife
August, September, Oktober, November
Frucht
Klausenfrucht mit kleinen rundlichen Samen
Vermehrung
durch Aussaat, häufig Selbstaussaat
Frosthärte
oberirdisch absterbend, Wurzel frosthart
Tierische Besucher
die kleinen Lippenblüten enthalten reichlich Nektar und werden von Honigbienen, wie auch Wildbienen und Hummeln besucht
Pflege
kaum Pflege nötig, rechtzeitig herunterschneiden, wenn sie sich nicht aussamen soll
Verwendbare Teile
blühendes Kraut als Tee bei Magen- und Gallenbeschwerden, Krampf- und Keuchhusten, Übelkeit, Wechseljahresbeschwerden
Inhaltsstoffe
ätherisches Öl, Gerbsäure, Pektin, Diterpene, Kaffeesäure, Salicylsäure
Status
anwesend, Jungpflanzen vorhanden
Literatur
- Der Stinkgarten S.78, Jürgen Dahl (1997)
- Die Kräuter in meinem Garten, Siegrid Hirsch, Felix Grünberger (2008)
- Dumonts große Kräuter-Enzyklopädie S.247, Deni Bown (1996)
- Kräuter, Burkhard Bohne (2010)
Geschichte und Geschichten
Die Schwarznessel ist eine der Pflanzen, die ohne mein Zutun im Garten aufgetaucht sind. Als Sämling ist diese Nessel leicht mit dem Echten Herzgespann zu verwechseln, aber schon bald zeigen sich Unterschiede im Wuchs und auch in der Blattform. Insgesamt ist die Schwarznessel weicher, die Blätter sind von einer fast pelzigen Schicht kurzer Haare überzogen, fast rund und am Rand weich gebuchtet. Während das Herzgespann steil nach oben wächst, kann sich die Schwarznessel nicht ganz so eindeutig für eine Richtung entscheiden. Die weichen Triebe wachsen nur anfangs nach oben, ab einer Länge von etwa einem Meter drückt ihr Gewicht sie in Schräglage und sie sind dankbar für umgebendes Grün an dem sie sich anlehnen können. Die kleinen blass lila Blüten sind eher unscheinbar, aber reich mit Nektar gefüllt, so dass Bienen und Hummeln häufige Gäste sind. Wenn die Samen ausreifen dürfen, breitet sich die Pflanze schnell aus. Sie ist nicht wählerisch, was Boden und Lichtverhältnisse angeht.