Austernpflanze (Mertensia maritima): Unterschied zwischen den Versionen

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ausdauernd, anfangs rosettig später ausladend eher flach bis hängend als aufrecht, Blätter bläulich grün weiß bereift, Blüten endständig
ausdauernd, anfangs rosettig später ausladend eher flach bis hängend als aufrecht, Blätter bläulich grün weiß bereift, Blüten endständig
====Standort====
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sonnig, lehmig nahrhafter Boden
sonnig, sandig-lehmiger Boden, der geringe Mengen Salz enthalten darf
====Blütezeit====
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Juni, Juli, August, September
Juni, Juli, August, September
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pro Blüte je 4 kantige schwarze Samen
pro Blüte je 4 kantige schwarze Samen
====Vermehrung====  
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durch Aussaat, Selbstaussaat
gelegentlich Selbstaussaat, Aussaat im Herbst im Topf, abgedeckt im Freiland überwintern lassen, die Samen brauchen einige Wochen Kälte bevor sie keimen
====Frosthärte====
====Frosthärte====
stirbt oberirdisch ab, Wurzel frosthart
stirbt oberirdisch ab, Wurzel frosthart
====Pflege====
====Pflege====
sehr beliebt bei Schnecken, daher lieber im Topf kultivieren
sehr beliebt bei Schnecken, daher lieber im Topf kultivieren, Bestäubung durch Hummeln und Bienen
====Verwendbare Teile====
====Verwendbare Teile====
frische Blätter, einfach aufs Butterbrot oder in Salate, schmeckt deutlich nach Fisch (Austern)
frische Blätter, einfach aufs Butterbrot oder in Salate, schmeckt deutlich nach Fisch (Austern)
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====Literatur====
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====Geschichte und Geschichten====
====Geschichte und Geschichten====
Auch wenn sie nicht danach aussieht, die Austernpflanze gehört tatsächlich zu den Raublattgewächsen. Ihre Blätter sind unbehaart, die Oberfläche ist von einer wachsartigen Schicht überzogen, auf der Fingerabdrücke sichtbar bleiben. Die Farbe erinnert an das Meer, ein helles Blaugrün, das mit dem Überzug schon darauf hindeutet, wo die Pflanze zu Hause ist. Der Nordwesten Schottlands ist ihre Heimat, an den Meeresküsten fühlt sie sich wohl. Den  Winter verbringt sie lieber unter der Erde, die Wurzel überdauert aber auch strengere Fröste. Im zeitigen Frühjahr erscheinen die ersten Blätter. Sie sind noch sehr zart und ein gefundenes Fressen für jede Schnecke. Ein sicherer Standort ist eine absolute Notwendigkeit, soll die Pflanze den Sommer erleben. Ein sonniger oder zeitweise beschatteter Platz und genügend Wasser sind wichtige Voraussetzungen für ihr Gedeihen, und eine gewisse Größe sollte sie schon haben, ehe sie beerntet werden kann. Der Geschmack ist erstaunlich, wer erwartet schon beim Biss in ein Blatt ein deutliches Fischaroma!  
Auch wenn sie nicht danach aussieht, die Austernpflanze gehört tatsächlich zu den Raublattgewächsen. Ihre Blätter sind unbehaart, die Oberfläche ist von einer wachsartigen Schicht überzogen, auf der Fingerabdrücke sichtbar bleiben. Die Farbe erinnert an das Meer, ein helles Blaugrün, das mit dem Überzug schon darauf hindeutet, wo die Pflanze zu Hause ist. Der Nordwesten Schottlands ist ihre Heimat, an den eher kühlen Meeresküsten fühlt sie sich wohl, daher hat sie auch mit unseren Wintern kein Problem und ist völlig frosthart. Die oberirdischen Teile sterben im Herbst ab, die Wurzel überdauert aber auch strengere Fröste. Im zeitigen Frühjahr erscheinen die ersten Blätter. Sie sind noch sehr zart und ein gefundenes Fressen für jede Schnecke. Ein sicherer Standort ist eine absolute Notwendigkeit, soll die Pflanze den Sommer erleben. Ein sonniger oder zeitweise beschatteter Platz und genügend Wasser sind wichtige Voraussetzungen für ihr Gedeihen, und eine gewisse Größe sollte sie schon haben, ehe sie beerntet werden kann. Der Geschmack ist erstaunlich, wer erwartet schon beim Biss in ein Blatt ein deutliches Fischaroma!  


[[Category:Mehrjährige]]
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Version vom 20. Dezember 2016, 10:28 Uhr

Weitere Namen

Austernpflanze, Wuchs (12.7.)

Blauglöckchen

Botanischer Name

Austernpflanze, Blüte (26.7.)

»Mertensia« nach Franz Karl Mertens (1764-1831) Botaniklehrer in Bremen, »maritima« Meer / Strand

Englischer Name

Familie

Raublattgewächse, Boraginaceae

Verbreitung

Nordwestküste Schottlands

Wuchs

ausdauernd, anfangs rosettig später ausladend eher flach bis hängend als aufrecht, Blätter bläulich grün weiß bereift, Blüten endständig

Standort

sonnig, sandig-lehmiger Boden, der geringe Mengen Salz enthalten darf

Blütezeit

Juni, Juli, August, September

Blüte

rosa Knospe, blaue Blüte, fünfzählig, mehrblütiger leicht hängender Blütenstand, Bienenweide

Fruchtreife

September, Oktober

Frucht

pro Blüte je 4 kantige schwarze Samen

Vermehrung

gelegentlich Selbstaussaat, Aussaat im Herbst im Topf, abgedeckt im Freiland überwintern lassen, die Samen brauchen einige Wochen Kälte bevor sie keimen

Frosthärte

stirbt oberirdisch ab, Wurzel frosthart

Pflege

sehr beliebt bei Schnecken, daher lieber im Topf kultivieren, Bestäubung durch Hummeln und Bienen

Verwendbare Teile

frische Blätter, einfach aufs Butterbrot oder in Salate, schmeckt deutlich nach Fisch (Austern)

Inhaltsstoffe

Status

zur Zeit abwesend

Literatur

Geschichte und Geschichten

Auch wenn sie nicht danach aussieht, die Austernpflanze gehört tatsächlich zu den Raublattgewächsen. Ihre Blätter sind unbehaart, die Oberfläche ist von einer wachsartigen Schicht überzogen, auf der Fingerabdrücke sichtbar bleiben. Die Farbe erinnert an das Meer, ein helles Blaugrün, das mit dem Überzug schon darauf hindeutet, wo die Pflanze zu Hause ist. Der Nordwesten Schottlands ist ihre Heimat, an den eher kühlen Meeresküsten fühlt sie sich wohl, daher hat sie auch mit unseren Wintern kein Problem und ist völlig frosthart. Die oberirdischen Teile sterben im Herbst ab, die Wurzel überdauert aber auch strengere Fröste. Im zeitigen Frühjahr erscheinen die ersten Blätter. Sie sind noch sehr zart und ein gefundenes Fressen für jede Schnecke. Ein sicherer Standort ist eine absolute Notwendigkeit, soll die Pflanze den Sommer erleben. Ein sonniger oder zeitweise beschatteter Platz und genügend Wasser sind wichtige Voraussetzungen für ihr Gedeihen, und eine gewisse Größe sollte sie schon haben, ehe sie beerntet werden kann. Der Geschmack ist erstaunlich, wer erwartet schon beim Biss in ein Blatt ein deutliches Fischaroma!