Balkanbärenklau (Acanthus hungaricus)

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Weitere Namen

Balkanbärenklau, Austrieb (17.4.)
Balkanbärenklau, Austrieb (4.5.)
Balkanbärenklau, Blütenknospen (22.6.)
Balkanbärenklau, Blüte (26.7.)
Balkanbärenklau, Samenstand (4.10.)

Balkan-Bärentatze, Ungarischer Bärenklau

Botanischer Name

»Acanthus« (1) von gr. akanthos - Distel oder distelartige Sippe, (2) von mittellatein brank-ursine - Bärentatze, »hungaricus« ungarisch, Erstbeschreibung durch Nicolaus Thomas Host (1761-1834) österreichischer Botaniker

Englischer Name

Bear's Breeches

Familie

Akanthusgewächse, Acanthaceae

Verbreitung

Balkan, Südosteuropa, Mittelmeergebiet

Wuchs

ausdauernd, horstig, eher langsam wachsend, Blätter gelappt bis gezähnt, bis 80cm lang, Blütenstand bis 1,2m hoch, an besonders günstigem Standort neigt die Pflanze zum Wuchern

Standort

sonnig bis halbschattig, nahrhafter Boden, keine Staunässe

Blütezeit

Juni, Juli, August

Blüte

ährige Blütentraube, Einzelblüten mit kaum verwachsenen Kronblättern, durch Kelchblätter geschützt

Fruchtreife

September

Frucht

fachspaltige Kapseln

Vermehrung

durch Teilung älterer Pflanzen, Wurzelschnittlinge, Aussaat

Frosthärte

oberirdisch absterbend, Wurzel frosthart bis etwa -23°C, Abdeckung sinnvoll

Tierische Besucher

Bestäubung unter anderem durch Ameisen, größere Bienen und Hummeln

Pflege

Rückschnitt im Herbst oder Frühjahr, eine Winterabdeckung mit Kompost versorgt die Pflanze mit den notwendigen Nährstoffen

Verwendbare Teile

Zierpflanze, die Wurzel wurde bei Verbrennungen und Verrenkungen eingesetzt

Inhaltsstoffe

Status

anwesend

Literatur

  • A Contemplation upon Flowers S.27, Bobby J. Ward (1999)
  • New Kreüterbuch Cap.XV, Leonhart Fuchs (1543)

Geschichte und Geschichten

Von den Acanthus-Arten ist der Balkan-Bärenklau wohl der am zuverlässigsten frostharte. Mit einer Abdeckung aus Tannenreisig oder auch ein paar Schaufeln Komposterde übersteht er die kalte Jahreszeit im Allgemeinen ohne Probleme. Der Austrieb erfolgt relativ spät, dann wächst die Pflanze aber recht schnell. Die großen stark gezähnten Blätter legen sich rund um die Pflanze auf den Boden und verhindern recht effektiv den Aufwuchs von Beikräutern. Je nach Standort bildet sie einen oder mehrere Blütenstände aus, die gut einen Meter hoch werden können und sich durch eine lange Blütezeit auszeichnen. Die Einzelblüten haben eine eigenwillige Wuchsform und sollten unbedingt aus der Nähe betrachtet werden. Da die Kronblätter kaum verwachsen sind, ist von der Seite aus das Innenleben der Blüte sichtbar. Insekten, die an den im hinteren Bereich vorhandenen Nektar gelangen wollen, müssen recht groß sein, um die Blütenblätter auseinander drücken zu können. Durch den offenen Blütenaufbau lassen sich Hummeln gut beobachten, wenn sie in die Blüte hineinkriechen. Die die steifen Stängel neben den eigentlichen Blüten auch attraktive Hochblätter tragen, können sie auch während der Samenreife stehen bleiben. An sehr günstigen Standorten soll der Balkan-Bärenklau zum Wuchern neigen, wovon ich in den mehr als zehn Jahren Standzeit in meinem Garten aber noch nichts gemerkt habe.