Blauroter Steinsame (Lithospermum purpurocaeruleum): Unterschied zwischen den Versionen

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====Botanischer Name====
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»Lithospermum« von lat. lithos - Stein und lat. sperma - Same, »purpurocaeruleum« lat. purpur und lat. caeruleus - blau (die Blüte verfärbt sich von purpurrot nach blau), Erstbeschreibung durch Josef Ludwig Holub (1930-1999) tschechischer Botaniker
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Gromwell
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Europa, Westasien bis Japan
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==== Wuchs====
==== Wuchs====
ausdauernd, lange Triebe bildend, deren Enden sich bewurzeln und neue Pflanzen bilden, flach am Boden wachsend bis hängend schmal lanzettliche borstig behaarte Blätter
ausdauernd, lange Triebe bildend, deren Enden sich bewurzeln und neue Pflanzen bilden, flach am Boden wachsend bis hängend, schmal lanzettliche borstig behaarte, wechselständige Blätter
====Standort====
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sonnig, eher magerer Boden
sonnig, eher magerer Boden
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(Juni), Juli, (August)
(Juni), Juli, (August)
====Blüte====
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intensiv blaue fünfzählige Sterne
purpurrote Knospen, die während des Aufblühens durch einen Wechsel des Zellsaftes von sauer zu basisch zu intensiv blauen fünfzähligen Sternen werden
====Fruchtreife====
====Fruchtreife====
September, Oktober
September, Oktober
====Frucht====
====Frucht====
1-2mm großer "Kieselstein"
1-2mm großer, meist weißer "Kieselstein"
====Vermehrung====  
====Vermehrung====  
durch Ausläufer, Aussaat
durch Ausläufer, Aussaat
====Frosthärte====
====Frosthärte====
teilweise grün überwinternd, Wurzel frosthart
teilweise grün überwinternd, Wurzel frosthart
====Tierische Besucher====
Bestäubung hauptsächlich durch Hummeln
====Pflege====
====Pflege====
eventuell Verbindungen zwischen den Pflanzen kappen, um nicht ständig hängen zu bleiben
eventuell Verbindungen zwischen den Pflanzen kappen, um nicht ständig hängen zu bleiben oder sie versehentlich auszureißen
====Verwendbare Teile====
====Verwendbare Teile====
Samen als Volksheilmittel bei Nieren- und Blasenleiden
Samen als Volksheilmittel bei Nieren- und Blasenleiden
====Inhaltsstoffe====
====Inhaltsstoffe====
Octatetraensäure, Lithospermsäure, Pyrrolizidinalkaloide
Octatetraensäure, Lithospermsäure, Pyrrolizidinalkaloide
====Status====
anwesend
====Literatur====
====Literatur====
* Giftpflanzen Pflanzengifte S.461, Roth, Daunderer, Kormann
* Pflanzen des Mittelmeerraumes S.182, Andreas Bärtels (1997)
====Geschichte und Geschichten====
====Geschichte und Geschichten====
Der Wuchs des Blauroten Steinsamens ist ein wenig gewöhnungsbedürftig. Er bildet lange oberirdische Triebe die sich mit ihrer Spitze bewurzeln und überall Stolperfallen ins Beet legen. Die schmalen Blätter sind rau, wie es in der Familie der Raublattgewächse üblich ist. Ebenso typisch ist die Blütenfarbe blau und der während der Blüte stattfindende Farbwechsel. Die im Frühsommer erscheinenden Knospen sind beim Steinsamen rötlich, erst die offene Stieltellerblüte zeigt das leuchtende Himmelblau. Im Frühherbst reifen die Samen, die wie kleine weiße oder hellgraue Kieselsteine aussehen. Sie liegen in den grünen Kelchblättern bis der Blütenstand abtrocknet und fallen dann aus. Nach der Blüte macht die Pflanze sich wieder auf den Weg mit ihren langen Ausläufern, um weiteres Terrain zu erobern. Bis zum Herbst haben sich die Ausläufer bewurzelt und schicken nach der Winterruhe ihrerseits neue Triebe auf den Weg.
Im Jahr 2000 war der Steinsame »Blume des Jahres«.
[[Category:Mehrjährige]]
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Aktuelle Version vom 29. Januar 2023, 21:03 Uhr

Weitere Namen

Blauroter Steinsame, Austrieb (22.4.)
Blauroter Steinsame, Blüte (8.5.)
Blauroteer Steinsame, Samen

Botanischer Name

»Lithospermum« von lat. lithos - Stein und lat. sperma - Same, »purpurocaeruleum« lat. purpur und lat. caeruleus - blau (die Blüte verfärbt sich von purpurrot nach blau), Erstbeschreibung durch Josef Ludwig Holub (1930-1999) tschechischer Botaniker

Englischer Name

Gromwell

Familie

Raublattgewächse, Boraginaceae

Verbreitung

Europa, Westasien bis Japan

Wuchs

ausdauernd, lange Triebe bildend, deren Enden sich bewurzeln und neue Pflanzen bilden, flach am Boden wachsend bis hängend, schmal lanzettliche borstig behaarte, wechselständige Blätter

Standort

sonnig, eher magerer Boden

Blütezeit

(Juni), Juli, (August)

Blüte

purpurrote Knospen, die während des Aufblühens durch einen Wechsel des Zellsaftes von sauer zu basisch zu intensiv blauen fünfzähligen Sternen werden

Fruchtreife

September, Oktober

Frucht

1-2mm großer, meist weißer "Kieselstein"

Vermehrung

durch Ausläufer, Aussaat

Frosthärte

teilweise grün überwinternd, Wurzel frosthart

Tierische Besucher

Bestäubung hauptsächlich durch Hummeln

Pflege

eventuell Verbindungen zwischen den Pflanzen kappen, um nicht ständig hängen zu bleiben oder sie versehentlich auszureißen

Verwendbare Teile

Samen als Volksheilmittel bei Nieren- und Blasenleiden

Inhaltsstoffe

Octatetraensäure, Lithospermsäure, Pyrrolizidinalkaloide

Status

anwesend

Literatur

  • Giftpflanzen Pflanzengifte S.461, Roth, Daunderer, Kormann
  • Pflanzen des Mittelmeerraumes S.182, Andreas Bärtels (1997)

Geschichte und Geschichten

Der Wuchs des Blauroten Steinsamens ist ein wenig gewöhnungsbedürftig. Er bildet lange oberirdische Triebe die sich mit ihrer Spitze bewurzeln und überall Stolperfallen ins Beet legen. Die schmalen Blätter sind rau, wie es in der Familie der Raublattgewächse üblich ist. Ebenso typisch ist die Blütenfarbe blau und der während der Blüte stattfindende Farbwechsel. Die im Frühsommer erscheinenden Knospen sind beim Steinsamen rötlich, erst die offene Stieltellerblüte zeigt das leuchtende Himmelblau. Im Frühherbst reifen die Samen, die wie kleine weiße oder hellgraue Kieselsteine aussehen. Sie liegen in den grünen Kelchblättern bis der Blütenstand abtrocknet und fallen dann aus. Nach der Blüte macht die Pflanze sich wieder auf den Weg mit ihren langen Ausläufern, um weiteres Terrain zu erobern. Bis zum Herbst haben sich die Ausläufer bewurzelt und schicken nach der Winterruhe ihrerseits neue Triebe auf den Weg.

Im Jahr 2000 war der Steinsame »Blume des Jahres«.