Duftnessel (Agastache spezies)

Aus Pflanzenwiki

Weitere Namen

Duftnessel, Austrieb (31.3.)
Duftnessel, Blüte (8.8.)

Anisysop, Lemonysop, Toronjil morado...

Botanischer Name

»Agastache« von gr. aga - sehr und gr. stachys - Ähre

Englischer Name

Anise Hyssop, Korean Mint

Familie

Lippenblütler (Lamiaceae)

Verbreitung

Nordamerika, Mexiko

Wuchs

im Winter einziehende, aufrecht buschig wachsende Stauden, 50-80cm hoch, unten verkahlend

Standort

sonnige, nährstoffreiche Böden mit mäßiger Feuchtigkeit, Selbstaussaat gerne in engen Plattenfugen

Blütezeit

(Juni),Juli, August,(September)

Blüte

steife, vielblütige Ähre in weiß, rosa, orange, rot und violetten Tönen, Blüte lang andauernd

Fruchtreife

Frucht

im Abreifen hellbraune offene Kapsel mit kleinen rundlichen Samen

Vermehrung

Aussaat im Frühjahr, bei winterfesten Sorten Teilung des Wurzelstockes, häufig Selbstaussaat

Frosthärte

je nach Sorte unterschiedlich frosthart, oberirdisch absterbend

Tierische Besucher

Bestäubung durch Bienen, Hummeln, Schmetterlinge, Schwebfliegen

Pflege

im Herbst oder Frühjahr ebenerdig abschneiden

Verwendbare Teile

frische Blätter und Blüten für Tee und Salate

Inhaltsstoffe

ätherische Öle

Status

anwesend, Jungpflanzen vorhanden

Literatur

  • Das Kräuterkulinarium S.115, Maiga Werner (2014)
  • Die Kräuter in meinem Garten, Siegrid Hirsch, Felix Grünberger (2008)
  • Kräuter, Burkhard Bohne (2010)
  • kraut & rüben 3/2001, 8/2007

Geschichte und Geschichten

Duftnesseln sind in Europa noch relativ neue Gäste, die sich aber schnell eine große Beliebtheit sichern konnten. Die ursprünglichen Sorten stammen aus dem südlichen Nordamerika, mittlerweile gibt es eine unüberschaubare Zahl an Züchtungen mit unterschiedlichen Aromen. Nicht alle Arten sind frosthart, manche bei uns nur einjährig zu halten. Andere überdauern mit ihren Wurzeln auch frostige Zeiten und treiben im Frühjahr zuverlässig wieder aus. Häufig wird argumentiert, dass Pflanzen aus anderen Weltgegenden für unsere heimische Tierwelt keinen Nutzen haben und in einem naturnah gestalteten Garten doch lieber einheimische Gewächse gepflanzt werden sollten. Die Duftnesseln sind nicht heimisch, aber das scheint die Insekten nicht zu stören, die sich im Sommer in Scharen auf den Blüten einfinden. Die Agastachen blühen erst relativ spät und dann bis zum Frost, sie liefern also im Herbst noch Nektar und bereichern so das schmaler werdende Angebot. Auch die Laubblätter sind bei verschiedenen Raupen beliebt, das »Fremde« sollte nicht grundsätzlich abgelehnt werden. Die zart lila Blüten der Duftnessel stehen in eng gepackten Kerzen und die stabilen Stängel widerstehen auch kräftigeren Winden. Die einzelnen Blüten sind klein, aber sie erscheinen in großer Menge über einen langen Zeitraum. Die Pflanzen mögen einen warmen Standort, säen sich häufig selbst aus und erscheinen dann gerne in Ritzen zwischen Wegplatten, weil sich dort die Wärme hält und das Wasser schnell abzieht. Dürfen die ausgereiften Blütenstände über Winter stehen bleiben, holen einige Finkenarten die Samen aus den kleinen Streukapseln.