Eisenhut (Aconitum napellus): Unterschied zwischen den Versionen

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Blauer Sturmhut, Mönchskappe, Wolfskraut
Blauer Sturmhut, Mönchskappe, Wolfskraut
====Botanischer Name====
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»Aconitum« möglicherweise von gr. akonai - steile Felsen (wegen des Standortes auf felsigem Grund), »napellus« von  lat. napus - Steckrübe (wegen der rübenförmigen Wurzel)
»Aconitum« (1) möglicherweise von gr. akonai - steile Felsen (wegen des Standortes auf felsigem Grund), (2) akoniton gr. Giftpflanze,  »napellus« von  lat. napus - Steckrübe (wegen der rübenförmigen Wurzel)
==== Englischer Name ====
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Monkshood
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August, September
August, September
====Frucht====
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mehrsamige Balgfucht
mehrsamige Balgfucht, zu jeweils dreien zusammen stehend, nach dem Abtrocknen an der Bauchnaht aufreißend
====Vermehrung====  
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Teilung größerer Pflanzen, Aussaat
Teilung größerer Pflanzen, Aussaat, die schwimmfähigen Samen werden auch auf dem Wasserweg verbreitet
====Frosthärte====
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oberirdisch absterbend, Wurzel frosthart
oberirdisch absterbend, Wurzel frosthart
====Tierische Besucher====
====Tierische Besucher====
Bestäubung durch Hummeln, die stark genug sind, um den Helm aufzudrücken, leider machen Schnecken sich nichts aus der Giftigkeit der Pflanze
Bestäubung durch langrüsselige Hummeln, die stark genug sind, um den Helm aufzudrücken, leider machen Schnecken sich nichts aus der Giftigkeit der Pflanze
====Pflege====
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Rückschnitt wenn nötig, Pflanze nur mit Handschuhen anfassen, da sie schon bei Berührung Giftwirkung zeigt
Rückschnitt wenn nötig, Pflanze nur mit Handschuhen anfassen, da sie schon bei Berührung Giftwirkung zeigt
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* Die Kräuter in meinem Garten S.144, Siegrid Hirsch, Felix Grünberger (1999)
* Die Kräuter in meinem Garten S.144, Siegrid Hirsch, Felix Grünberger (1999)
* Giftpflanzen Pflanzengifte S.88, Roth, Daunderer, Kormann (1994)
* Giftpflanzen Pflanzengifte S.88, Roth, Daunderer, Kormann (1994)
* Hagebutte & Co S.54, Angelika Lüttig, Juliane Kasten (2003)
* Tod & Flora S.56, Helmut Eisendle (2009)
* Tod & Flora S.56, Helmut Eisendle (2009)
* Wicked Plants S.1, Amy Stewart (2009)
* Wicked Plants S.1, Amy Stewart (2009)
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====Geschichte und Geschichten====
====Geschichte und Geschichten====
Der Eisenhut gehört zu den giftigsten Pflanzen Deutschlands. Schon bei Berührung dringt das Gift über die Haut in den Körper und kann Hautentzündungen aber auch schwerere Vergiftungen hervor rufen. Wegen des attraktiven Aussehens wurde der Eisenhut trotzdem schon seit dem Mittelalter in Bauerngärten kultiviert, aber nicht als Heilpflanze genutzt. Erst im 19. Jahrhundert wurde die schmerzlindernde Wirkung bei Rheuma und Neuralgien erkannt. Bis dahin war die Pflanze nur gelegentlich als Mordwaffe im Einsatz.
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Version vom 18. Januar 2017, 12:08 Uhr

Weitere Namen

Eisenhut, Austrieb (29.4.)

Blauer Sturmhut, Mönchskappe, Wolfskraut

Botanischer Name

»Aconitum« (1) möglicherweise von gr. akonai - steile Felsen (wegen des Standortes auf felsigem Grund), (2) akoniton gr. Giftpflanze, »napellus« von lat. napus - Steckrübe (wegen der rübenförmigen Wurzel)

Englischer Name

Monkshood

Familie

Hahnenfußgewächse, Ranunculaceae

Verbreitung

Gebirgsgegenden Mitteleuropas

Wuchs

ausdauernd, horstige Staude, Blätter handförmig 5 bis 7-fach geteilt,

Standort

halbschattig, eher feuchter nahrhafter Boden

Blütezeit

Juni, Juli, August

Blüte

blaue (selten rosa oder weiße) helmartige Blüten in endständigen Trauben

Fruchtreife

August, September

Frucht

mehrsamige Balgfucht, zu jeweils dreien zusammen stehend, nach dem Abtrocknen an der Bauchnaht aufreißend

Vermehrung

Teilung größerer Pflanzen, Aussaat, die schwimmfähigen Samen werden auch auf dem Wasserweg verbreitet

Frosthärte

oberirdisch absterbend, Wurzel frosthart

Tierische Besucher

Bestäubung durch langrüsselige Hummeln, die stark genug sind, um den Helm aufzudrücken, leider machen Schnecken sich nichts aus der Giftigkeit der Pflanze

Pflege

Rückschnitt wenn nötig, Pflanze nur mit Handschuhen anfassen, da sie schon bei Berührung Giftwirkung zeigt

Verwendbare Teile

eine der giftigsten heimischen Pflanzen

Inhaltsstoffe

Alkaloid Aconitin, Pikroaconitin, Mesaconitin, Hypaconitin, freie Alkamine

Status

anwesend

Literatur

  • Die Kräuter in meinem Garten S.144, Siegrid Hirsch, Felix Grünberger (1999)
  • Giftpflanzen Pflanzengifte S.88, Roth, Daunderer, Kormann (1994)
  • Hagebutte & Co S.54, Angelika Lüttig, Juliane Kasten (2003)
  • Tod & Flora S.56, Helmut Eisendle (2009)
  • Wicked Plants S.1, Amy Stewart (2009)
  • Schön aber gefährlich S.47, Helga Urban, Marion Nickig (2009)
  • Symbolik der Pflanzen S.75, Marianne Beuchert (1996)

Geschichte und Geschichten

Der Eisenhut gehört zu den giftigsten Pflanzen Deutschlands. Schon bei Berührung dringt das Gift über die Haut in den Körper und kann Hautentzündungen aber auch schwerere Vergiftungen hervor rufen. Wegen des attraktiven Aussehens wurde der Eisenhut trotzdem schon seit dem Mittelalter in Bauerngärten kultiviert, aber nicht als Heilpflanze genutzt. Erst im 19. Jahrhundert wurde die schmerzlindernde Wirkung bei Rheuma und Neuralgien erkannt. Bis dahin war die Pflanze nur gelegentlich als Mordwaffe im Einsatz.