Südliche Erdkastanie (Oenanthe pimpinelloides): Unterschied zwischen den Versionen

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====Literatur====
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* Der neugierige Gärtner S.165, Jürgen Dahl (1998)
* Der neugierige Gärtner S.165, Jürgen Dahl (1998)
* Enzyklopädie Essbare Wildpflanzen S.524, S.G.Fleischhauer, J.Guthmann, R.Spiegelberger (2013)


====Geschichte und Geschichten====
====Geschichte und Geschichten====

Version vom 14. August 2019, 07:00 Uhr

Weitere Namen

Erdkastanie, Herbstrosette (19.9.)
Erdkastanie, Austrieb (18.4.)
Erdkastanie, Blüte (2.6.)

Gewöhnlicher Knollenkümmel

Botanischer Name

»Bunium« lat. bunion - längliche Rübenart, »bulbocastanum« von bulbus - Zwiebel, Knolle und gr. castanon - Esskastanie, essbare Eichel

Englischer Name

Black Cumin, Blackseed, Great Pignut, Earth Chestnut

Familie

Doldenblütler, Apiaceae

Verbreitung

Europa bis Indien

Wuchs

horstige Staude mit zwei- bis dreifach gefiederten, glatten Blättern, die dreieckig wirken, etwa 20cm hoch, Blütenstand etwa 30-40cm hoch,kleine Speicherknollen an den Wurzeln

Standort

sonnig bis halbschattig, normaler eher feuchter Gartenboden, zieht sich an zu trockenem Standort im Sommer fast vollständig zurück, treibt im Frühherbst wieder aus

Blütezeit

Juni, Juli, (August)

Blüte

eng gepackte, etwas raue 10 -20 strahlige Dolde mit kleinen weißen bis rosa überhauchten Blüten

Fruchtreife

August, September

Frucht

kleine raue Spaltfrucht

Vermehrung

durch Aussaat oder Teilung älterer Pflanzen, Selbstaussaat

Frosthärte

grün überwinternd

Tierische Besucher

wie bei vielen Doldenblütlern erfolgt auch hier die Bestäubung hauptsächlich durch Käfer und Schwebfliegen

Pflege

kaum Pflege nötig, zur Ernte die Pflanze ausgraben, Knöllchen abnehmen und wieder einpflanzen

Verwendbare Teile

Wurzelknollen roh oder als Suppenwürze (Geschmack ähnlich wie Petersilienwurzel, etwas süßer), Samen als Kümmelersatz, auch als »Schwarzer Cumin« bekannt, die Pflanze wirkt harntreibend und entwässernd, adstringierend und potenzsteigernd

Inhaltsstoffe

in der Pflanze Gerbstoffe, Vitamin C, in den Samen ätherische Öle, Aldehyden, Cuinaldeyd, Farsenol, weitere Terpene

Status

anwesend, Jungpflanzen vorhanden

Literatur

  • Der neugierige Gärtner S.165, Jürgen Dahl (1998)
  • Enzyklopädie Essbare Wildpflanzen S.524, S.G.Fleischhauer, J.Guthmann, R.Spiegelberger (2013)

Geschichte und Geschichten

Die Erdkastanie ist eine sehr genügsame Pflanze, die kompakte kleine Horste bildet und normalerweise das ganze Jahr über grün bleibt. Ihr Laub ähnelt dem vom Kerbel, ist aber etwas fester und duftet kaum. Wird ihr der Standort im Sommer zu trocken, zieht sie sich zurück und treibt im Herbst wieder aus. Sie wächst in normalem Gartenboden und wird im Laufe der Jahre nur langsam umfangreicher. Ihre weißen Blütendolden entwickelt sie auf steifen Stängeln, denen auch kräftiger Wind nicht viel anhaben kann. Sie blüht recht ausdauernd im Hochsommer, wird dann von Fliegen und Käfern besucht. Die auf den Dolden reifenden Samen lassen sich als Gewürz verwenden, müssen aber rechtzeitig geerntet werden, da sie sonst ausfallen. Im Herbst lagert die Pflanze Nährstoffe in kleinen Wurzelknollen ein, worauf ihr deutscher Name zurück zu führen ist. Diese Knollen lassen sich während der kalten Jahreszeit ernten und als Suppenwürze verwenden. Die Pflanze wird vorsichtig aus der Erde genommen, die Knöllchen werden abgezupft und anschließend darf die Erdkastanie wieder an ihren Standort, wo sie weiter wächst als sei nichts gewesen. Größere Pflanzen lassen sich bei der Gelegenheit auch gleich teilen.