Federmohn (Macleaya cordata)

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Weitere Namen

Federmohn, Austrieb (22.4.)

Botanischer Name

»Macleaya« nach Alexander Macleay (1767-1848), britischer Kolonialminister und Sekretär der Linnaean Society in London, »cordata« von lat. cordis - Herz

Englischer Name

Federmohn, Wuchs (22.8.)

Plume Poppy

Familie

Federmohn, Blüte (12.7.)

Mohngewächse, Papaveraceae

Verbreitung

Federmohn, Samenstand (21.8.)

China, Taiwan, Japan

Wuchs

ausdauernd, horstig, Wurzelausläufer bildend, Blätter fleischig, hell graugrün, handförmig gelappt, Rand gesägt, Blütenstand beblättert, bis 2,5m hoch, Pflanze enthält safrangelben Milchsaft

Standort

sonnig, nahrhafter Boden, nicht zu trocken

Blütezeit

Juli, August

Blüte

verzweigte fiederige Doldenrispen, kleine rosa-weißliche Blüten, die hauptsächlich aus Staubgefäßen bestehen

Fruchtreife

(Juli), August, September

Frucht

rötlich gefärbte flache Kapsel, verkehrt eiförmig, zu vielen an dünnen Stielchen am Blütenstand hängend

Vermehrung

durch Aussaat im Frühjahr, Wurzelteilung im Herbst

Frosthärte

oberirdisch absterbend, Wurzel frosthart

Tierische Besucher

morgens werden die Blüten von Honigbienen angeflogen (wahrscheinlich wegen des Pollens)

Pflege

Rückschnitt im Frühjahr, die hohen Blütenstände sind nur bedingt standfest, brauchen eventuell eine Stütze.

Verwendbare Teile

Giftpflanze, Wurzeln enthalten einen antibakteriellen Wirkstoff, der in Mund- und Zahnwassern Verwendung findet

Inhaltsstoffe

Sanguiranin, Isochinolinalkaloide, Allocryptopin

Status

anwesend

Literatur

  • Kräuter S.141, Burkhard Bohne (2010)
  • Giftpflanzen Pflanzengifte S. 478, Roth, Daunderer, Kormann (1994)
  • Stauden im Garten S.174, Martin Stangl

Geschichte und Geschichten

Wenn im Frühjahr die ersten fleischigen Blätter erscheinen, ist ihnen nicht anzusehen, dass die aus ihnen wachsende Pflanze bis zu zweieinhalb Meter an Höhe gewinnen will. Im Sommer sind die Laubblätter dann mehr als Hand groß, am Rand gelappt und von einer wachsartigen Schicht überzogen, die den grauen Farbton noch verstärkt. Der Federmohn hat ein einnehmendes Wesen, lässt sich nicht auf einen begrenzten Standort festlegen. Als ausdauerndes Gewächs schiebt er seine Wurzeln unbemerkt hier und dort hin, so dass es jedes Mal eine Überraschung ist, wo er denn diesmal auftaucht. An jeder Stelle bildet er einen einzelnen Stängel, der je nach Bodenbeschaffenheit zu einem beeindruckenden Blütenstand heranwächst. Beim Anblick der Blüte würde wohl niemand auf die Idee kommen, dass es sich hier um ein Mohngewächs handelt. Die kleinen federigen Büschel erinnern eher an eine Wiesenraute. In einer lang gezogenen Rispe schaukeln sie im Wind und das recht ausdauernd über mehrere Wochen. Die Blüten werden hauptsächlich durch den Wind bestäubt, bieten aber offenbar Pollen an, denn besonders in den Morgenstunden werden sie gerne von Honigbienen besucht. Blüten und Samen gehen ineinander über, beide sind ansehnlich und so kann die Pflanze stehen bleiben, bis der Frost sie dahinrafft.