Gewöhnlicher Bocksdorn (Lycium barbarum)
Weitere Namen
Wolfsbeere, Gemeiner Bocksdorn
Botanischer Name
"Lycium" nicht eindeutig geklärt, möglicherweise von gr. lykos - Wolf, scharfe Zacke, Haken (wegen der Bedornung), "barbarum" von lat. barbarus - fremd, barbarisch, unkultiviert
Englischer Name
Goji Berry
Familie
Nachtschattengewächse, Solanaceae
Verbreitung
Südosteuropa bis China
Wuchs
ausdauernd verholzend, ausladender Strauch mit weichen überhängenden Trieben, 2-3,5m hoch, Blätter lanzettlich, Blütenstände in den Blattachseln
Standort
sonnig, eher nährstoffarmer Boden
Blütezeit
(Juni), Juli, August, September
Blüte
fünfzählig, violett mit gelber Mitte
Fruchtreife
September, Oktober, November
Frucht
leuchtend rote längliche Beere
Vermehrung
durch Ausläufer, Absenker, Stecklinge
Frosthärte
Laub teilweise abwerfend, frosthart
Pflege
Rückschnitt wenn nötig, neigt zum Wuchern, mehltauanfällig
Verwendbare Teile
Früchte, traditionell wirksam gegen hohen Blutdruck, Blutzucker regulierend bei Augenproblemen, Immunsystem anregend
Inhaltsstoffe
Mineralien, Vitamine, Aminosäuren, Spurenelemente, Antioxidantien, ältere Schriften gehen von einer starken Giftigkeit aus
Literatur
- Kräuter, Burkhard Bohne (2010)
- Giftpflanzen Pflanzengifte, Roth, Daunderer, Kormann (1994)
- Wildobst, Helmut Pirc (2009)
- kraut&rüben 12/2008
Geschichte und Geschichten
An der Gojibeere scheiden sich die Geister. Während sie auf der einen Seite als DIE Gesundheitsbeere hochgelobt wird, heißt es in der älteren Literatur, sie sei giftig. Das Potential dazu hat sie, gehört sie doch zu den Nachtschattengewächsen, einer Familie mit vielen hochgiftigen Vertretern. Die Wolfsbeere ist in unserer Breitengraden kein neues Gewächs, schon seit langem wird sie in Parks und an Böschungen angepflanzt, da sie sehr pflegeleicht ist und auch einen radikalen Rückschnitt nicht übel nimmt. Zu der Zeit wäre aber niemand auf die Idee gekommen, die Beeren zu essen und der Selbstversuch macht auch schnell deutlich, warum. Sie schmecken einfach scheußlich. Neuere Züchtungen haben an diesem Manko ein wenig gearbeitet, aber wirklich lecker sind sie noch immer nicht. Die oft beschriebene Tendenz der Sträucher zu wuchern konnte ich bei meinen Exemplaren bisher nicht erkennen, im Gegenteil, sie werden eher kleiner, blühen nur sehr unwillig und setzen kaum Früchte an. Der spärliche Fruchtansatz ist auch in umliegenden Grünanlagen zu beobachten. Im Spätsommer sind die Pflanzen häufig von Mehltau befallen, der bereits auftritt, bevor sie blühen. Die Blüte selbst ist klein, aus der Nähe betrachtet aber recht hübsch und typisch für Nachtschattengewächse. Nacheinander erscheinen mehrere Blüten in den Blattachseln an den langen überhängenden diesjährigen Trieben. Die länglich eiförmigen Früchte entwickeln sich langsam, reifen erst im Oktober.