Helgoländer Wildkohl (Brassica oleracea ssp. oleracea)

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Weitere Namen

Botanischer Name

»Brassica« lat. Kohl, »oleracea« lat. oleraceus - kohlartig

Englischer Name

Familie

Kreuzblütler, Brassicaceae

Verbreitung

Wildvorkommen auf Helgoland

Wuchs

ausdauernd, im ersten Jahr große kräftige Blattrosette auf verholzendem Stamm, ab dem zweiten Jahr typische Kohlblüten auf verzweigtem, über einen Meter hohem Blütenstand

Standort

sonnig bis halbschattig, je nahrhafter der Boden, desto größer die Pflanze

Blütezeit

Juni, Juli

Blüte

gelbe rundliche Blütenblätter, je vier, kreuzartig angeordnet

Fruchtreife

August, September

Frucht

langgezogene, spitz zulaufende Hülse mit runden Samen in unterschiedlichen Brauntönen

Vermehrung

durch Aussaat, häufig Selbstaussaat wenn die Samenstände an der Pflanze ausreifen dürfen

Frosthärte

frosthart, bleibt normalerweise grün, lang andauernder Kahlfrost kann die Pflanze schädigen, meist treibt sie aber wieder aus

Tierische Besucher

Bestäubung durch Bienen, Hummeln, Schwebfliegen, Schmetterlinge, gelegentlich Befall durch Kohlläuse oder Kohlweißlingsraupen

Pflege

die Pflanzen sind sehr pflegeleicht, im Frühjahr eventuell kaputte Blätter entfernen, wo Sämlinge auftauchen können sie zunächst im Topf kultiviert werden, um sie später aus zu pflanzen

Verwendbare Teile

Blätter und junge Blütenknospen als Gemüse

Inhaltsstoffe

Status

anwesend, Jungpflanzen vorhanden

Literatur

Geschichte und Geschichten

Der Helgoländer Wildkohl gilt als der Vorfahre unserer heute gebräuchlichen Kohlarten. Das letzte Vorkommen der Pflanze in Deutschland befindet sich auf Helgoland, wo der Kohl in felsigem Grund wurzelt. Im Garten ist die Pflanze leicht aus Samen zu ziehen. Da sie ausdauernd ist, braucht sie einen Platz, an dem sie eine Weile stehen bleiben kann. Im ersten Jahr bildet der Kohl eine kräftige Blattrosette auf einem etwa halbmeter hohen Stamm. Der verholzt nach einiger Zeit mehr oder weniger stark. Sobald genügend Blätter vorhanden sind, kann geerntet werden. Soll die Pflanze weiter wachsen, muss das Herz stehen bleiben. Im Herbst verlangsamt sich das Wachstum, die Blätter bekommen eine festere Konsistenz. So gewappnet geht der Wildkohl in den Winter, lässt sich vom Frost kaum beeindrucken. Sobald es im Frühjahr etwas milder wird, erscheinen junge zarte Blätter, die besonders lecker sind. Spätestens im Mai schiebt sich ein mächtiger Blütenstand bis anderthalb Meter in die Höhe. Er verzweigt sich wie ein großer Blumenstrauß und leuchtet bald in sattem gelb. Die ungeöffneten Blütenknospen lassen sich wie Broccoli zubereiten, aber soviel auch geerntet wird, der Drang der Pflanze Samen zu bilden ist größer und sie schiebt ohne Ende Knospen nach, bis ihr Vorhaben von Erfolg gekrönt ist.