Hohler Lerchensporn (Corydalis cava): Unterschied zwischen den Versionen

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Europa
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==== Wuchs====
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ausdauernde bis 30cm hohe krautige Pflanze mit hohler Knolle, gehört zu den Zweikeimblättrigen, hat aber nur ein Keimblatt, Blätter langgestielt, graugrün, zipfelig gespalten, nach der Samenreife schnell einziehend
ausdauernde bis 30cm hohe krautige Pflanze mit hohler, etwa walnussgroßer Knolle, gehört zu den Zweikeimblättrigen, hat aber nur ein Keimblatt, Blätter langgestielt, graugrün, zipfelig gespalten, nach der Samenreife schnell einziehend
====Standort====
====Standort====
lichter Schatten, mäßig nahrhafter Boden
lichter Schatten, mäßig nahrhafter Boden

Version vom 25. August 2015, 09:39 Uhr

Weitere Namen

Hohlknolliger Lerchensporn, Zottelhose

Botanischer Name

"Corydalis" von gr. korys - Helm, nach dem helmartigen Sporn der Blüte, "cava" lat. von cavus - hohl

Hohler Lerchensporn, Austrieb (17.3.)

Englischer Name

Hollow Root

Familie

Hohler Lerchensporn, weiß blühende Variante (31.3.)

Mohngewächse, Papaveraceae

Verbreitung

Europa

Wuchs

ausdauernde bis 30cm hohe krautige Pflanze mit hohler, etwa walnussgroßer Knolle, gehört zu den Zweikeimblättrigen, hat aber nur ein Keimblatt, Blätter langgestielt, graugrün, zipfelig gespalten, nach der Samenreife schnell einziehend

Standort

lichter Schatten, mäßig nahrhafter Boden

Blütezeit

März, April, Mai

Blüte

Hohler Lerchensporn, Blüte (31.3.)

allseitwendiger traubiger Blütenstand, weiß, rosa oder lila, zweiseitig symetrische Blüte mit langem gekrümmtem Sporn

Fruchtreife

Juni, Juli

Frucht

vielsamige schotenartige Kapsel bis 2,5cm lang, schwarz glänzende Samen mit weißlichem Elaiosom

Vermehrung

durch Tochterknollen, Selbstaussaat, Blüte erst nach vier Jahren

Frosthärte

unterirdische Teile frosthart, oberirdische vertragen Spätfröste im Frühjahr

Tierische Besucher

Bestäubung durch langrüsselige Hummeln und Bienen, besonders Gehörnte Mauerbiene, kurzrüsselige Hummeln beißen den Sporn an, um an den Nektar zu kommen, Ameisen verbreiten die Samen, indem sie sie verschleppen und das Elaiosom fressen, die Laubblätter dienen den Raupen des vom Aussterben bedrohten Schwarzen Apollofalters als Nahrung

Pflege

keine Pflege nötig, Wuchsort möglichst in Ruhe lassen

Verwendbare Teile

Knolle, entzündungshemmend, beruhigend, keine Selbstmedikation, da giftig

Inhaltsstoffe

Alkaloide (Corydalin), Bulbocapnin, Corypalmin, Tetrahydropalmatin

Literatur

  • Die Kräuter in meinem Garten, Siegrid Hirsch, Felix Grünberger (2008)
  • Giftpflanzen Pflanzengifte, Roth, Daunderer, Kormann (1994)
  • Wildpflanzen für jeden Garten S.152, Reinhard Witt (1994)
  • kraut&rüben 3/2007

Geschichte und Geschichten

Der Hohle Lerchensporn tritt gern in größeren Beständen auf, verbreitet sich durch Tochterknollen und durch Samen, die von Ameisen verschleppt werden, da sie über ein nahrhaftes Anhängsel verfügen. Die aus Samen wachsenden Pflanzen blühen erst nach etwa vier Jahren zum ersten Mal. Bis dahin sind sie nur an den Blättern zu erkennen, die aber schon im Mai wieder verschwunden sind. Der Hohle Lerchensporn ist an ein Leben im lichten Laubwald angepasst, wo er den sichtbaren Teil seiner Existenz bereits früh im Jahr durchläuft, ehe die Bäume zu viel Schatten werfen. Im Garten mag er einen ähnlichen Standort und möchte weitgehend sich selbst überlassen werden. Häufiges Jäten behagt ihm nicht, in einem naturnahen Bereich unter sommergrünen Sträuchern oder Bäumen breitet er sich mit den Jahren aus und bietet mit seiner frühen Blüte ein Nektarangebot für viele Bienen und Hummeln. Da der Lerchensporn so schnell wieder verschwindet lässt er sich gut mit anderen bodendeckenden Pflanzen kombinieren, die dann den Boden für die ruhende Knolle feucht halten.