Kärntener Tollkraut (Scopolia carniolica): Unterschied zwischen den Versionen
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* Giftpflanzen Pflanzengifte S.647, Roth, Daunderer, Kormann (1994) | * Giftpflanzen Pflanzengifte S.647, Roth, Daunderer, Kormann (1994) | ||
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Das Tollkraut hat ähnliche Inhaltsstoffe wie Tollkirsche oder Bilsenkraut, ist also hochgiftig. Die tödliche Dosis beim Verzehr ist so gering, dass niemand auf die Idee kommen sollte, damit zu experimentieren. In der Augenheilkunde wurden Extrakte der Pflanze verwendet, um die Pupillen zu weiten, in den USA setzte sich das Tollkraut hier gegen die Tollkirsche durch. Um 1900 wurde ein Alkaloid aus dem Tollkraut mit dem Morphium aus Schlafmohn kombiniert, um einen Dämmerschlaf hervor zu rufen, der als Vorbereitung für Narkosen zum Einsatz kam. | |||
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Version vom 6. Februar 2017, 19:26 Uhr
Weitere Namen
Glockenbilsenkraut
Botanischer Name
»Scopolia« nach Giovanni Antonio Scopoli (1723-1788) österreichischer Naturwissenschaftler italienischer Herkunft, »carniolica« Gebietsbezeichnung, jetzt annähernd übereinstimmend mit Slowenien
Englischer Name
Russian Belladonna
Familie
Nachtschattengewächse, Solanaceae
Verbreitung
Ost- und Südosteuropa
Wuchs
ausdauernd, horstig, Stängel aufrecht, Blätter verkehrt eiförmig, Blütenstand bis 50cm hoch
Standort
halbschattig bis schattig, Waldboden
Blütezeit
(April), Mai
Blüte
glockig hängend einzeln in den Blattachseln, gelb
Fruchtreife
August, September
Frucht
zweifächerige Kapsel
Vermehrung
durch Teilung im Herbst
Frosthärte
im Herbst einziehend, Wurzel frosthart
Tierische Besucher
Pflege
kaum Pflege nötig
Verwendbare Teile
Giftpflanze,besonders die Wurzel, keine Selbstmedikation, narkotisierend, Krampf lösend, Pupillen erweiternd
Inhaltsstoffe
Alkaloide Hyoscyamin, Atropin, Scopolamin, Scopoletin, Chlorogensäure
Status
anwesend
Literatur
- Dumonts große Kräuter-Enzyklopädie S.350, Deni Bown (1996)
- Giftpflanzen Pflanzengifte S.647, Roth, Daunderer, Kormann (1994)
Geschichte und Geschichten
Das Tollkraut hat ähnliche Inhaltsstoffe wie Tollkirsche oder Bilsenkraut, ist also hochgiftig. Die tödliche Dosis beim Verzehr ist so gering, dass niemand auf die Idee kommen sollte, damit zu experimentieren. In der Augenheilkunde wurden Extrakte der Pflanze verwendet, um die Pupillen zu weiten, in den USA setzte sich das Tollkraut hier gegen die Tollkirsche durch. Um 1900 wurde ein Alkaloid aus dem Tollkraut mit dem Morphium aus Schlafmohn kombiniert, um einen Dämmerschlaf hervor zu rufen, der als Vorbereitung für Narkosen zum Einsatz kam.