Katzenpfötchen (Antennaria dioica)

Aus Pflanzenwiki

Weitere Namen

Katzenpfötchen, Austrieb (22.4.)
Katzenpfötchen, Blüte (8.5.)
Katzenpfötchen, Blüte (30.5.)

Himmelfahrtsblümchen, Bärenpfötchen, Immortelle, Strohblume, Ruhrkraut

Botanischer Name

»Antennaria« von lat. antemna - Segelstange, Rahe, zoologisch Insektenfühler ( die Pappushaare der Blüten ähneln den Fühlern mancher Insekten), »dioica« zweihäusig, von gr. di - zwei und oikos - Haus, Erstbeschreibung durch Joseph Gärtner (1732-1869) deutscher Botaniker

Englischer Name

Catsfoot, Pussytoes

Familie

Korbblütler, Asteraceae

Verbreitung

Europa, in Höhenlagen bis 2400m

Wuchs

ausdauernd, Rosetten mit kurzen Ausläufern bilden mit der Zeit dichte Polster, Blätter schmal lanzettlich graugrün pelzig flach aufliegend, Blütenstand bis 15cm hoch

Standort

sonnig, magere, leicht saure Böden

Blütezeit

Juni, Juli

Blüte

die meisten Pflanzen sind zweihäusig, es treten aber auch zwittrige auf, auf schmalem beblätterten Stängel stehen mehrere Blüten zusammen, kräftig rosa Hüllblätter, die sich bei Trockenheit öffnen, bei feuchter Luft schließen, im Innern weißliche Röhrenblüten, die ganze Blüte durchmisst kaum 5mm

Fruchtreife

August, September

Frucht

kleine Achäne mit fusseligem Schirmchen

Vermehrung

durch Aussaat im Herbst (Kaltkeimer), Teilung

Frosthärte

grün überwinternd, eventuell Winterschutz

Tierische Besucher

Bestäubung hauptsächlich durch Schmetterlinge

Pflege

kaum Pflege nötig, nicht überwuchern lassen

Verwendbare Teile

Blüten in Teemischungen gegen Bronchialleiden und Gallenbeschwerden

Inhaltsstoffe

Gerbsäure, Bitterstoffe, Schleimstoffe, Harze, ätherische Öle, Anthrachinone, Phytosterol

Status

anwesend

Literatur

  • Blattrosetten S.54, Raimund Fischer (1997)
  • Die Kräuter in meinem Garten S.298, Siegrid Hirsch, Felix Grünberger (2008)
  • Wildpflanzen für jeden Garten S.135, Reinhard Witt (1994)

Geschichte und Geschichten

Das Katzenpfötchen ist ein Winzling unter den Blütenpflanzen. Die schmalen weißfilzigen Blätter stehen in Rosetten, die sich kaum fünf Zentimeter über den Boden erheben. Eine solche Pflanze stellt besondere Ansprüche an ihren Standort, könnte sich gegen kräftigere Mitstreiter nicht durchsetzen. Offene sandige Flächen sind ihr Zuhause, oder aber felsige Regionen in den Bergen, wo sie sich in Ritzen festhält und ihre kurzen Ausläufer los schickt, um neues Terrain zu erkunden. Ein Steingarten wäre somit der geeignete Ort, um das Katzenpfötchen im Garten heimisch zu machen. Fehlt diese Voraussetzung, so lässt sich das Pflänzchen auch in einem breiten nicht zu hohen Topf kultivieren, am Besten natürlich an einem erhöhten Standort, damit die kleinen rosa Blüten gebührend bewundert werden können. Meist sitzen männliche und weibliche Blüten getrennt auf unterschiedlichen Pflanzen, gelegentlich treten aber auch zwittrige Exemplare auf. Die rosa Hüllblätter der weiblichen Blüten sind spitz zulaufend, die der männlichen eher abgerundet. Die weißen Röhrenblüten ragen ein Stück über die Hüllblätter hinaus, werden hauptsächlich von Tagfaltern bestäubt. Die winzigen schmalen Samen tragen einen weichen Schirm und werden vom Wind verbreitet.