Kugeldistel (Echinops sphaerocephalus)

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Weitere Namen

Kugeldistel, Sämling (7.5.)
Kugeldistel, Austrieb (9.4.)
Kugeldistel, Blüte (12.7.)
Kugeldistel, Blüte (5.7.)
Blaue Holzbiene auf Kugeldistel (8.8.)
Kugeldistel, Samenstand (5.9.)
Kugeldistel, Samen

Botanischer Name

»Echinops« lat. echinus - Igel und gr. ops - Auge, »sphaerocephalus« von lat. sphaera- Kugel, Erstbeschreibunng durch Carl von Linné (1707-1778) schwedischer Naturforscher

Englischer Name

Globe Thistle

Familie

Korbblütler, Asteraceae

Verbreitung

Südeuropa, West-und Zentralasien, Kaukasusraum

Wuchs

ausdauernd, kräftiges Wurzelwerk, im Frühjahr weißfilziger Austrieb, Blätter dann oberseits graugrün, unten hellgrau, unregelmäßig gefiedert, Blattränder mit kräftigen Stacheln versehen, im Laufe der Jahre umfangreicher werdend, Blattwerk etwa 30cm hoch, verzweigter Blütenstand bis 2m hoch

Standort

sonnig, eher trockene magere Böden

Blütezeit

(Juni), Juli, August

Blüte

borstige Kugel, blaue Röhrenblüten, die sich von oben nach unten rund um die Kugel öffnen

Fruchtreife

September, Oktober

Frucht

die etwa 1cm langen schmalen Samen stecken in verschachtelten Spelzen (den Hüllblättern der einzelnen Röhrenblüten), die sind mit feinen Haaren besetzt, die heftigen Juckreiz auslösen können

Vermehrung

durch Aussaat

Frosthärte

im Winter einziehend, Wurzel frosthart

Tierische Besucher

die Blüten sind bei Schmetterlingen, Hummeln und Bienen sehr beliebt, im Winter holen Finken wie der Stieglitz die Samen

Pflege

verblühte Stiele abschneiden, wenn die Pflanze sich nicht aussamen soll, stehenlassen, um den Vögeln im Winter natürliches Futter zu bieten

Verwendbare Teile

blühende Kugeln als Dekoration

Inhaltsstoffe

Status

anwesend, Saatgut und Jungpflanzen vorhanden

Literatur

  • Bienenweide und Hummelparadies S.133, Dave Goulson (2021)
  • Die Kräuter in meinem Garten S.330, Siegrid Hirsch, Felix Grünberger (2008)
  • Die Wildbienen Deutschlands S.329, Paul Westrich (2018)
  • kraut&rüben 8/2003

Geschichte und Geschichten

Kugeldisteln sind genügsame Pflanzen, die keine großen Ansprüche an den Boden stellen. Ein sonniger Platz im Staudenbeet lässt sie Jahr für Jahr zuverlässig aus der Winterruhe auftauchen. Im Vergleich zu anderen Disteln sind die Blätter der Kugeldistel relativ weich, ihre Außenkanten weisen zwar spitze Fortsätze auf, die sind aber eher klein. Die Pflanze bildet einen Horst, der mit den Jahren größer wird. Die gut anderthalb Meter hohen, stabilen Stängel tragen im Hochsommer die typischen kugeligen Blütenstände, die der Distel den Namen gegeben haben. Die Stängel sind filzig graugrün und fast bis zu den Blüten beblättert. Die pieksenden Kugeln entwickeln sich langsam, ehe sie tatsächlich an der Oberseite die ersten Blüten öffnen. Sofort erscheinen Schmetterlinge und Hummeln, um sich den Nektar zu holen. Kugeldisteln blühen recht lange und auch wenn die eigentliche Blüte vorbei ist, behalten die Kugeln noch lange ihre Form. Erst im Spätherbst fallen sie auseinander und auch das nicht immer freiwillig. Stieglitze kommen schwatzend mit der Familie vorbei um die Samen zu fressen. Dabei fällt einiges auf den Boden, wo im Frühjahr weitere Kugeldisteln erscheinen. Treten sie zu zahlreich auf, sollten sie schon als Sämlinge entfernt werden, später haben sie recht kräftige Wurzeln, mit denen sie sich auch gern in andere Pflanzen hineinsetzen.