Langzähnige Schwarznessel (Ballota nigra): Unterschied zwischen den Versionen

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Europa, Westasien, Nordafrika
Europa, Westasien, Nordafrika
==== Wuchs====
==== Wuchs====
horstig, halb aufrechte Staude, die weichen Stängel fallen leicht um, da sie während der Blüte weiter wachsen, Blätter rundlich, graugrün, runzelig, borstig behaart, Blütenstand bis 1,5m lang, die Blütenkelche werden während der Samenreife hart und stechend
horstig, halb aufrechte Staude, die weichen Stängel fallen leicht um, da sie während der Blüte weiter wachsen, Blätter rundlich, graugrün, runzelig, borstig behaart, Blütenstand bis 1,5m hoch
====Standort====
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sonnig bis halbschattig, nahrhafter Boden
sonnig bis halbschattig, nahrhafter Boden
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August, September, Oktober, November
August, September, Oktober, November
====Frucht====
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Klausenfrucht  mit kleinen rundlichen Samen
Kelch bleibt nach der Blüte bestehen, die fünf Zipfel härten stechend aus, kleine rundliche Samen sitzen zu viert am Grund der offenen Röhre, fallen nach dem Reifen aus
====Vermehrung====
====Vermehrung====
durch Aussaat, häufig Selbstaussaat  
durch Aussaat, häufig Selbstaussaat  

Version vom 28. Januar 2018, 15:43 Uhr

Weitere Namen

Langzähnige Schwarznessel, Austrieb (20.3.)
Langzähnige Schwarznessel, Blüte (3.8.)
Langzähnige Schwarznessel, Blüte (7.7.)
Langzähnige Schwarznessel, Samenstand (9.9.)

Stinkandorn, Feldandorn, Schwarzer Gottvergess

Botanischer Name

»Ballota« Herkunft ungeklärt, »nigra« schwarz

Englischer Name

Black Horehound

Familie

Lippenblütler, Lamiaceae

Verbreitung

Europa, Westasien, Nordafrika

Wuchs

horstig, halb aufrechte Staude, die weichen Stängel fallen leicht um, da sie während der Blüte weiter wachsen, Blätter rundlich, graugrün, runzelig, borstig behaart, Blütenstand bis 1,5m hoch

Standort

sonnig bis halbschattig, nahrhafter Boden

Blütezeit

(Mai), Juni, Juli, August, September, (Oktober)

Blüte

viele Einzelblüten in Quirlen in den Blattachseln, immer wieder nachblühend, Einzelblüten lila mit zarter Maserung

Fruchtreife

August, September, Oktober, November

Frucht

Kelch bleibt nach der Blüte bestehen, die fünf Zipfel härten stechend aus, kleine rundliche Samen sitzen zu viert am Grund der offenen Röhre, fallen nach dem Reifen aus

Vermehrung

durch Aussaat, häufig Selbstaussaat

Frosthärte

oberirdisch absterbend, Wurzel frosthart

Tierische Besucher

die kleinen Lippenblüten enthalten reichlich Nektar und werden von Honigbienen, wie auch Wildbienen und Hummeln besucht

Pflege

kaum Pflege nötig, rechtzeitig herunterschneiden, wenn sie sich nicht aussamen soll

Verwendbare Teile

blühendes Kraut als Tee bei Magen- und Gallenbeschwerden, Krampf- und Keuchhusten, Übelkeit, Wechseljahresbeschwerden

Inhaltsstoffe

ätherisches Öl, Gerbsäure, Pektin, Diterpene, Kaffeesäure, Salicylsäure

Status

anwesend, Jungpflanzen vorhanden

Literatur

  • Der Stinkgarten S.78, Jürgen Dahl (1997)
  • Die Kräuter in meinem Garten, Siegrid Hirsch, Felix Grünberger (2008)
  • Dumonts große Kräuter-Enzyklopädie S.247, Deni Bown (1996)
  • Kräuter, Burkhard Bohne (2010)
  • New Kreüterbuch Cap.LVI, Leonhart Fuchs (1543)

Geschichte und Geschichten

Die Schwarznessel ist eine der Pflanzen, die ohne mein Zutun im Garten aufgetaucht sind. Als Sämling ist diese Nessel leicht mit dem Echten Herzgespann zu verwechseln, aber schon bald zeigen sich Unterschiede im Wuchs und auch in der Blattform. Insgesamt ist die Schwarznessel weicher, die Blätter sind von einer fast pelzigen Schicht kurzer Haare überzogen, fast rund und am Rand weich gebuchtet. Während das Herzgespann steil nach oben wächst, kann sich die Schwarznessel nicht ganz so eindeutig für eine Richtung entscheiden. Die weichen Triebe wachsen nur anfangs nach oben, ab einer Länge von etwa einem Meter drückt ihr Gewicht sie in Schräglage und sie sind dankbar für umgebendes Grün an dem sie sich anlehnen können. Die kleinen blass lila Blüten sind eher unscheinbar, aber reich mit Nektar gefüllt, so dass Bienen und Hummeln häufige Gäste sind. Wenn die Samen ausreifen dürfen, breitet sich die Pflanze schnell aus. Sie ist nicht wählerisch, was Boden und Lichtverhältnisse angeht.