Mehlige Königskerze (Verbascum lychnitis)

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Weitere Namen

Mehlige Königskerze, Herbstrosette (6.10.)
Mehlige Königskerze, Blütenstand (15.6.)
Mehlige Königskerze, Blüte (17.10.)
Mehlige Königskerze, Einzelblüte (20.7.)

Heidefackel-Königskerze, Heide-Königskerze

Botanischer Name

»Verbascum« lat. Königskerze, »lychnitis« von gr. lýchnos - Lampe, Leuchte (aus den Laubblättern wurden Dochte hergestellt), Erstbeschreibung durch Carl von Linné (1707-1778) schwedischer Naturforscher

Englischer Name

White Mullein

Familie

Braunwurzgewächse, Scrophulariaceae

Verbreitung

Europa, Westasien, Marokko

Wuchs

zweijährig bis kurzlebig ausdauernd, bis 400cm lange Pfahlwurzel, bis ca 75cm durchmessende flach aufliegende Rosette, Blätter schmal lanzettlich, hellgrün mit weißer kurzer Behaarung (mehlig), Blütenstand bis 1,5m hoch, häufig kandelaberähnlich verzweigt

Standort

sonnig bie halbschattig, offene, eher trockene Ruderalstellen, in Höhenlagen bis 1400m

Blütezeit

Juni, Juli, August, September, (Oktober)

Blüte

verzweigter kerzenartiger Blütenstand, Blüten fast weiß bis kräftig gelb,

Fruchtreife

August, September

Frucht

kleine Kapsel mit winzigen Samen

Vermehrung

durch Selbstaussaat

Frosthärte

Rosette teilweise grün überwinternd, bei strengem Frost zurück frierend

Tierische Besucher

Bestäubung hauptsächlich durch Bienen und Hummeln, Futterpflanze für die Raupen vom Braunwurz-Mönch

Pflege

kaum Pflege nötig, bleibt der Samenstand über Winter stehen, holen Vögel (besonders Finken) die Samen aus den Kapseln

Verwendbare Teile

Blüten als Salatdekoration, im Tee als Schleimlöser bei Bronchialleiden

Inhaltsstoffe

Saponine, Schleimstoffe, Flavonoide, Vitamine, ätherische Öle

Status

zur Zeit abwesend

Literatur

  • Enzyklopädie Essbare Wildpflanzen S.358, S.G.Fleischhauer, J.Guthmann, R.Spiegelberger (2013)
  • Pflanzenwurzeln S.110, M.Sobotik, R.K.Eberwein, G.Bodner, R.Stangl, W.Loiskandl (2020)

Geschichte und Geschichten

Die Mehlige Königskerze gehört zu den zweijährigen Pflanzen, wobei sie das nicht allzu genau nimmt. So treten immer wieder Exemplare auf, die schon im ersten Jahr blühen, andere hingegen lassen sich drei oder vier Jahre Zeit. Die Rosetten liegen flach auf dem Boden auf, unterdrücken so unerwünschten Beiwuchs. Die Blätter sind mit sehr kurzen weißen Haaren bewachsen, worauf sich der Name der Pflanze bezieht. Der Blütenstand kann bis anderthalb Meter hoch werden und ist meist schon im unteren Bereich verzweigt, was ihn deutlich von anderen Königskerzen unterscheidet. Die Blütenfarbe variiert von sehr hellem bis zu kräftigem gelb, die fünfzähligen Blüten sehen ein bisschen verbogen aus. Da sich immer wieder neue Knospen öffnen, hat die Mehlige Königskerze (wie auch die verwandten Arten) eine lange Blütezeit. Nachdem Blüte und Samenreife beendet sind stirbt die Pflanze ab. Wind und verschiedene Tiere tragen zur Verbreitung der Samen bei und sorgen dafür, dass neue Rosetten auftauchen. In schlechten Zeiten wurden die Wurzeln der jungen Rosetten getrocknet und vermahlen dem Brotmehl beigemischt.