Natternkopf (Echium vulgare): Unterschied zwischen den Versionen

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Europa, Asien
Europa, Asien
==== Wuchs====
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zweijährig, borstige flach ausgebreitete bis 50cm durchmessende Rosette mit schmalen lanzettlichen Blättern, Blütenstand im zweiten Jahr bis zu einem Meter hoch, nach der Samenreife absterbend
zweijährig, borstige flach ausgebreitete bis 50cm durchmessende Rosette mit schmalen lanzettlichen Blättern, Blütenstand im zweiten Jahr bis zu anderthalb Meter hoch, nach der Samenreife absterbend
====Standort====
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sonnig, eher magere Böden
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====Geschichte und Geschichten====
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Leuchtendes Blau in einer blühenden Sommerwiese, das kann kaum etwas anderes sein als der Natternkopf, der sich im Laufe seiner Entwicklung bis zu einem Meter in die Höhe schiebt und in seiner schneckenartig aufgerollten Triebspitze scheinbar endlos immer wieder neue Blüten entstehen lässt. Im Frühsommer wirkt die Pflanze noch kompakt, wird aber mit der Zeit zu einem lockeren, fast buschigen Gewächs. Die ersten Blüten leuchten besonders intensiv, da das Blattwerk noch kräftig grün den Hintergrund bildet. Aus der Nähe betrachtet wirkt die Blüte tatsächlich wie der Kopf einer Schlange mit offenem Maul und heraus gestreckter Zunge. Gleichzeitig mit der Blüte beginnt die Samenbildung, der untere Bereich der Pflanze wird jetzt deutlich fester, als würde er verholzen, die über die ganze Pflanze verteilten Borsten werden zu Stacheln. Die sind ähnlich effektiv wie die von Opuntien und hinterlassen eine lang andauernde Erinnerung bei dem der versucht hat, ohne Handschuhe Samen zu ernten.   
Leuchtendes Blau in einer blühenden Sommerwiese, das kann kaum etwas anderes sein als der Natternkopf, der sich im Laufe seiner Entwicklung bis zu über einem Meter in die Höhe schiebt und in seiner schneckenartig aufgerollten Triebspitze scheinbar endlos immer wieder neue Blüten entstehen lässt. Im Frühsommer wirkt die Pflanze noch kompakt, was bei manchen Exemplaren auch so bleibt, da sie von unten her mehrtriebig wachsen und fast wie ein Busch wirken. Andere strecken sich bis fast zwei Meter in die Höhe und verzweigen sich kaum. An sehr nährstoffarmen trockenen Standorten bleiben sie auch mal bei kaum dreißig Zentimetern stecken und beschränken sich auf wenige Einzelblüten. Die ersten Blüten leuchten besonders intensiv, da das Blattwerk noch kräftig grün den Hintergrund bildet. Aus der Nähe betrachtet wirkt die Blüte tatsächlich wie der Kopf einer Schlange mit offenem Maul und heraus gestreckter Zunge. Gleichzeitig mit der Blüte beginnt die Samenbildung, der untere Bereich der Pflanze wird jetzt deutlich fester, als würde er verholzen, die über die ganze Pflanze verteilten Borsten werden zu Stacheln. Die sind ähnlich effektiv wie die von Opuntien und hinterlassen eine lang andauernde Erinnerung bei dem der versucht hat, ohne Handschuhe Samen zu ernten.   
====Kulinarisches====
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[[Category:Zweijährige]]
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Version vom 17. Dezember 2016, 11:29 Uhr

Weitere Namen

Natternkopf, Sämlinge (28.4.)
Natternkopf, Austrieb (22.4.)

Johanniskerze, Blaue Ochsenzunge, Stolzer Heinrich, Blaustern, Himmelsauge

Botanischer Name

»Echium« von gr. echis - Otter, Viper, »vulgare« lat. gewöhnlich

Englischer Name

Natternkopf, Blütenknospen (27.6.)

Viper´s Bugloss

Familie

Natternkopf, Blüte (12.6.)

Raublattgewächse, Boraginaceae

Verbreitung

Natternkopf, Blüte (16.7.)

Europa, Asien

Wuchs

zweijährig, borstige flach ausgebreitete bis 50cm durchmessende Rosette mit schmalen lanzettlichen Blättern, Blütenstand im zweiten Jahr bis zu anderthalb Meter hoch, nach der Samenreife absterbend

Standort

sonnig, eher magere Böden

Blütezeit

(Mai), Juni, Juli, August

Blüte

ährenartige Blütenstände, sich während der Blüte schneckenartig ausrollend und verlängernd, aus den rötlichen Knospen werden intensiv blaue röhrige Blüten deren Narben weit vorstehen und an die Zunge einer Schlange erinnern, seltener auch rosa oder weiße Blüten

Fruchtreife

August, September, Oktober

Frucht

jeweils zu viert zusammen sitzende kleine raue Samen (Klausenfrüchte)

Vermehrung

durch Aussaat, sät sich gern selbst aus, wird an diesen Standorten am schönsten

Frosthärte

Rosette überwintert grün

Tierische Besucher

Bestäubung durch Bienen, Hummeln und Schmetterlinge

Pflege

kaum Pflege nötig, absterbende Pflanzen sind voller sehr feiner Stacheln, die lange in der Haut stecken bleiben und kaum zu sehen sind,zur Samenernte oder zum Ausreißen Handschuhe tragen

Verwendbare Teile

junge Blätter für Salate, Blüten in Teemischungen, stimmungaufhellend, harntreibend, schweißtreibend

Inhaltsstoffe

Pyrrolizidinalkaloide, Cynoglossin, Consolidin, Cholin, Schleimstoffe, Allantoin, Kieselsäure

Status

anwesend

Literatur

  • Berliner Pflanzen S. 54, Heiderose Häsler, Iduna Wünschmann (2009)
  • Blattrosetten S.15, Raimund Fischer (1997)
  • Delikatessen aus Unkräutern S.98, Graupe, Koller
  • Die Kräuter in meinem Garten, Siegrid Hirsch, Felix Grünberger (2008)
  • Essbare Wildbeeren und Wildpflanzen S.156, Detlev Henschel (2002)
  • Kräuter S.124, Burkhard Bohne (2010)

Geschichte und Geschichten

Leuchtendes Blau in einer blühenden Sommerwiese, das kann kaum etwas anderes sein als der Natternkopf, der sich im Laufe seiner Entwicklung bis zu über einem Meter in die Höhe schiebt und in seiner schneckenartig aufgerollten Triebspitze scheinbar endlos immer wieder neue Blüten entstehen lässt. Im Frühsommer wirkt die Pflanze noch kompakt, was bei manchen Exemplaren auch so bleibt, da sie von unten her mehrtriebig wachsen und fast wie ein Busch wirken. Andere strecken sich bis fast zwei Meter in die Höhe und verzweigen sich kaum. An sehr nährstoffarmen trockenen Standorten bleiben sie auch mal bei kaum dreißig Zentimetern stecken und beschränken sich auf wenige Einzelblüten. Die ersten Blüten leuchten besonders intensiv, da das Blattwerk noch kräftig grün den Hintergrund bildet. Aus der Nähe betrachtet wirkt die Blüte tatsächlich wie der Kopf einer Schlange mit offenem Maul und heraus gestreckter Zunge. Gleichzeitig mit der Blüte beginnt die Samenbildung, der untere Bereich der Pflanze wird jetzt deutlich fester, als würde er verholzen, die über die ganze Pflanze verteilten Borsten werden zu Stacheln. Die sind ähnlich effektiv wie die von Opuntien und hinterlassen eine lang andauernde Erinnerung bei dem der versucht hat, ohne Handschuhe Samen zu ernten.

Kulinarisches