Nelkenwurz (Geum urbanum): Unterschied zwischen den Versionen

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* Kräuter S.130, Burkhard Bohne (2010)
* Kräuter S.130, Burkhard Bohne (2010)
* Wo der Pfeffer wächst S.170, Hansjörg Küster (1987)
* Wo der Pfeffer wächst S.170, Hansjörg Küster (1987)
====Geschichte und Geschichten====
Die Nelkenwurz ist ein Gewächs eher feuchter und absonniger Standorte. Sät sie sich selbst aus, erscheint sie im lichten Schatten von Sträuchern und Bäumen, schiebt ihre verzweigte Wurzel zwischen die der Gehölze. Als ausdauernde Staude wird sie von Jahr zu Jahr umfangreicher, bildet mehrere ineinander verschachtelte Rosetten, aus denen sich die Blütenstände erheben. Die fünfzähligen gelben Blüten sind klein und eher unauffällig sitzen an verzweigten Stängeln. In den Blüten befinden sich viele Samenanlagen, die sich kugelförmig entwickeln, nachdem die Blütenblätter abgefallen sind. Schon jetzt sind die Widerhaken am Ende jedes Samens zu sehen, aber noch sind sie weich. Erst nachdem der Same ausgereift ist, übernehmen die Haken die Ausbreitung der Pflanze, indem sie sich ins Fell von vorbei streifenden Tieren heften. Wer eine Katze besitzt, weiß, wie effektiv das ist... Im Frühjahr erscheinen dann überall Sämlinge.
Hat sich die Nelkenwurz zu sehr ausgebreitet, so können im Herbst die größeren Pflanzen ausgegraben werden, um die Wurzel zu ernten. Die riecht tatsächlich nach Nelken und enthält als duftgebenden Inhaltsstoff Eugenol. Aus der Wurzel lässt sich ein aromatischer Tee bereiten, der besonders im Herbst, zu Beginn der Erkältungssaison, das Immunsystem stärken soll. 
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Version vom 12. Februar 2016, 17:37 Uhr

Weitere Namen

Nelkenwurz, Jungpflanze (26.10.)

Benediktenwurz, Hasenauge, Heil-aller-Welt, Igelkraut, Märzwurz, Weinwurz, Nägleinkraut, Nardenwurz

Botanischer Name

"Geum" gr. geuein - schmecken, "urbanum" lat. städtisch

Englischer Name

Nelkenwurz, Blüte (29.5.)

Herb Bennet, Wood Avens

Familie

Nelkenwurz, Samenstand (27.6.)

Rosengewächse, Rosaceae

Verbreitung

Europa, Asien, Nordamerika

Wuchs

ausdauernd, rosettig mit mehrfach geteilten Blättern flach aufliegend, Blütenstand bis 60cm hoch

Standort

halbschattig, eher trockene, magere Böden

Blütezeit

Juni, Juli, August

Blüte

fünfzählig, kleine gelbe Blüte an verzweigten steifen Stielen

Fruchtreife

August, September

Frucht

halbkugeliger Fruchtstand mit vielen braunen, mit Widerhaken versehenen Samen

Vermehrung

durch Aussaat, Samen bleiben im Fell von vorbei laufenden Tieren hängen

Frosthärte

grün überwinternd

Tierische Besucher

Bestäubung durch Bienen und Schwebfliegen

Pflege

Rückschnitt nach der Blüte, wenn sie sich nicht aussäen soll

Verwendbare Teile

blühendes Kraut als Tee, entzündungshemmend, antibakteriell, herzstärkend, Wurzel im Herbst geerntet als Tee zur Stärkung des Immunsystems

Inhaltsstoffe

Eugenol (Nelkenöl), Bitterstoffe, Gerbstoffe, Harze ätherische Öle

Status

anwesend, Jungpflanzen vorhanden

Literatur

  • Die Kräuter in meinem Garten S.418, Siegrid Hirsch, Felix Grünberger (2008)
  • Essbare Wildbeeren und Wildpflanzen S.86, Detlev Henschel (2002)
  • Hagebutte & Co. S.286, Angelika Lüttig, Juliane Kasten (2003)
  • Kräuter S.130, Burkhard Bohne (2010)
  • Wo der Pfeffer wächst S.170, Hansjörg Küster (1987)

Geschichte und Geschichten

Die Nelkenwurz ist ein Gewächs eher feuchter und absonniger Standorte. Sät sie sich selbst aus, erscheint sie im lichten Schatten von Sträuchern und Bäumen, schiebt ihre verzweigte Wurzel zwischen die der Gehölze. Als ausdauernde Staude wird sie von Jahr zu Jahr umfangreicher, bildet mehrere ineinander verschachtelte Rosetten, aus denen sich die Blütenstände erheben. Die fünfzähligen gelben Blüten sind klein und eher unauffällig sitzen an verzweigten Stängeln. In den Blüten befinden sich viele Samenanlagen, die sich kugelförmig entwickeln, nachdem die Blütenblätter abgefallen sind. Schon jetzt sind die Widerhaken am Ende jedes Samens zu sehen, aber noch sind sie weich. Erst nachdem der Same ausgereift ist, übernehmen die Haken die Ausbreitung der Pflanze, indem sie sich ins Fell von vorbei streifenden Tieren heften. Wer eine Katze besitzt, weiß, wie effektiv das ist... Im Frühjahr erscheinen dann überall Sämlinge.

Hat sich die Nelkenwurz zu sehr ausgebreitet, so können im Herbst die größeren Pflanzen ausgegraben werden, um die Wurzel zu ernten. Die riecht tatsächlich nach Nelken und enthält als duftgebenden Inhaltsstoff Eugenol. Aus der Wurzel lässt sich ein aromatischer Tee bereiten, der besonders im Herbst, zu Beginn der Erkältungssaison, das Immunsystem stärken soll.