Pechnelke (Silene viscaria): Unterschied zwischen den Versionen

Aus Pflanzenwiki
Zeile 26: Zeile 26:
Fünfzähnige offene Streukapsel
Fünfzähnige offene Streukapsel
====Vermehrung====  
====Vermehrung====  
durch Ausläufer, Selbstaussaat
durch Ausläufer, Selbstaussaat, frische Samen keimen innerhalb weniger Tage
====Frosthärte====
====Frosthärte====
grün überwinternd, bei länger andauerndem Kahlfrost Winterschutz sinnvoll
grün überwinternd, bei länger andauerndem Kahlfrost Winterschutz sinnvoll
Zeile 32: Zeile 32:
die klebrige Substanz an Stängeln und Blüten soll Ameisen am Hochklettern hindern, Bestäubung hauptsächlich durch Falter und Hummeln
die klebrige Substanz an Stängeln und Blüten soll Ameisen am Hochklettern hindern, Bestäubung hauptsächlich durch Falter und Hummeln
====Pflege====
====Pflege====
Rückschnitt der verblühten Triebe
Rückschnitt der verblühten Triebe, die Pflanzen sind nicht sehr durchsetzungskräftig, in engen Staudenpflanzungen darauf achten, dass sie nicht verdrängt werden
====Verwendbare Teile====
====Verwendbare Teile====
Duftpflanze, ein Extrakt aus den Samen wirkt gegen verschiedene Pflanzenkrankheiten wie zum Beispiel den Malvenrost
Duftpflanze, ein Extrakt aus den Samen wirkt gegen verschiedene Pflanzenkrankheiten wie zum Beispiel den Malvenrost

Version vom 10. Juli 2019, 21:57 Uhr

Weitere Namen

Pechnelke, Austrieb (31.3.)
Pechnelke, Blüte (12.5.)
Pechnelkenstängel mit effektivem Leim (5.6.)
Pechnelke, Samenkapseln (15.6.)

Klebnelke

Botanischer Name

»Silene« nach Silen, dem meist fettbäuchig und aufgedunsen dargestellten Satyr (wegen der aufgeblähten Samenstände), »viscaria« lat. viscarius - klebrig

Englischer Name

Sticky Catchfly

Familie

Nelkengewächse, Caryophyllaceae

Verbreitung

Europa

Wuchs

ausdauernd, horstige Staude, lanzettliche Polster bildende Blätter, Blütenstand bis 80cm hoch

Standort

sonnig, trockene magere Böden

Blütezeit

Juni, Juli

Blüte

Stieltellerblume intensiv rosa, an den Knoten sehr klebrig, verzweigter Blütenstand

Fruchtreife

Juni, Juli, August

Frucht

Fünfzähnige offene Streukapsel

Vermehrung

durch Ausläufer, Selbstaussaat, frische Samen keimen innerhalb weniger Tage

Frosthärte

grün überwinternd, bei länger andauerndem Kahlfrost Winterschutz sinnvoll

Tierische Besucher

die klebrige Substanz an Stängeln und Blüten soll Ameisen am Hochklettern hindern, Bestäubung hauptsächlich durch Falter und Hummeln

Pflege

Rückschnitt der verblühten Triebe, die Pflanzen sind nicht sehr durchsetzungskräftig, in engen Staudenpflanzungen darauf achten, dass sie nicht verdrängt werden

Verwendbare Teile

Duftpflanze, ein Extrakt aus den Samen wirkt gegen verschiedene Pflanzenkrankheiten wie zum Beispiel den Malvenrost

Inhaltsstoffe

Brassinosteroide, hormonartige Substanzen, die das Wachstum anderer Pflanzen anregen

Status

anwesend, Jungpflanzen vorhanden

Literatur

  • Geheimnisse der Pflanzenwelt S.109, Gerd K. Müller, Christa Müller (2003)
  • ...und grün des Lebens goldner Baum S.448, Ursula Hofmann, Michael Schwerdtfeger (1998)
  • Wildpflanzen für jeden Garten S.80, Reinhard Witt (1994)

Geschichte und Geschichten

Pechnelken sind leicht aus Samen zu ziehen, die gleich nach der Ernte flach unter die Erde gebracht werden und innerhalb weniger Tage keimen. In einer Saatschale sind die Pflänzchen zunächst vor Schnecken geschützt, ehe sie an ihren späteren Standort gesetzt werden. Im Sommer gesäte Pflanzen blühen bereits im nächsten Frühjahr, werden im Laufe der Jahre umfangreicher, meist aber nicht allzu alt. Schon im April schiebt die Pflanze ihre bis zu dreißig Zentimeter hohen Stängel in die Höhe. Unter den kreuzgegenständigen schmalen Blättern sondert die Pechnelke das namengebende »Pech« ab, eine klebrige Substanz, die tatsächlich effektiv Ameisen aufhält. Da die Blüten nur von langrüsseligen Hummelarten und Faltern bestäubt werden können, schützt sich die Pflanze so vor Nektarräubern. Die intensiv rosa farbenen Blüten stehen in doldenartigen Büscheln zusammen, zunächst oben am Stängel, später auch an den Blattknoten. Die Blüten sind nahezu geruchlos, ziehen aber Hummeln und Schmetterlinge an, die für die Bestäubung und einen reichlichen Samenansatz sorgen. Die noch grünen Streukapseln bleiben im Blütenrest stecken, erst wenn sie hellbraun abgetrocknet sind öffnen sie sich mit einem typischen Rand aus kleinen Zähnchen. Wind und vorbei streifende Tiere schütteln die kleinen Samen heraus.