Pechnelke (Silene viscaria)

Aus Pflanzenwiki

Weitere Namen

Pechnelke, Austrieb (31.3.)
Pechnelke, Blüte (12.5.)
Pechnelkenstängel mit effektivem Leim (5.6.)

Klebnelke

Botanischer Name

»Silene« nach Silen, dem meist fettbäuchig und aufgedunsen dargestellten Satyr (wegen der aufgeblähten Samenstände), »viscaria« lat. viscarius - klebrig

Englischer Name

Sticky Catchfly

Familie

Nelkengewächse, Caryophyllaceae

Verbreitung

Europa

Wuchs

ausdauernd, horstige Staude, lanzettliche Polster bildende Blätter, Blütenstand bis 80cm hoch

Standort

sonnig, trockene magere Böden

Blütezeit

Juni, Juli

Blüte

Stieltellerblume intensiv rosa, an den Knoten sehr klebrig, verzweigter Blütenstand

Fruchtreife

Juni, Juli, August

Frucht

Fünfzähnige Streukapsel

Vermehrung

durch Ausläufer, Selbstaussaat

Frosthärte

grün überwinternd, bei länger andauerndem Kahlfrost Winterschutz sinnvoll

Tierische Besucher

die klebrige Substanz an Stängeln und Blüten soll Ameisen am Hochklettern hindern, Bestäubung hauptsächlich durch Falter

Pflege

Rückschnitt der verblühten Triebe

Verwendbare Teile

Duftpflanze

Inhaltsstoffe

Brassinosteroide, hormonartige Substanzen ,die das Wachstum anderer Pflanzen anregen

Status

anwesend, Jungpflanzen vorhanden

Literatur

Geschichte und Geschichten

Pechnelken sind leicht aus Samen zu ziehen, die gleich nach der Ernte flach unter die Erde gebracht werden und innerhalb weniger Tage keimen. In einer Saatschale sind die Pflänzchen zunächst vor Schnecken geschützt, ehe sie an ihren späteren Standort gesetzt werden. Im Sommer gesäte Pflanzen blühen bereits im nächsten Frühjahr, werden im Laufe der Jahre umfangreicher, meist aber nicht allzu alt. Schon im April schiebt die Pflanze ihre bis zu dreißig Zentimeter hohen Stängel in die Höhe. Unter den kreuzgegenständigen schmalen Blättern sondert die Pechnelke das namengebende »Pech« ab, eine klebrige Substanz, die tatsächlich effektiv gegen Ameisen wirkt. Die intensiv rosa farbenen Blüten stehen in doldenartigen Büscheln zusammen, zunächst oben am Stängel, später auch an den Blattknoten. Die Blüten sind nahezu geruchlos, ziehen aber Hummeln und Bienen an, die für die Bestäubung und einen reichlichen Samenansatz sorgen. Die noch grünen Streukapseln bleiben im Blütenrest stecken, erst wenn sie hellbraun abgetrocknet sind öffnen sie sich mit einem typischen Rand aus kleinen Zähnchen. Wind und vorbei streifende Tiere schütteln die kleinen Samen heraus.