Prachtnelke (Dianthus superbus)

Aus Pflanzenwiki

Weitere Namen

Prachtnelke, Austrieb (23.4.)
Prachtnelke, Blüte (21.7.)
Prachtnelke, Blüte (16.7.)
Prachtnelke, Samenstand (9.8.)

Wiesennäglein

Botanischer Name

»Dianthus« gr. Dios anthos - Blume des Zeus, »superbus« lat. stolz, prächtig

Englischer Name

Fringed Pink, Superb Pink

Familie

Nelkengwächse, Caryophyllaceae

Verbreitung

Europa, Asien

Wuchs

flach am Boden liegende eher schmale Blätter etwa 10-20cm hoch, Blütenstand bis 50cm hoch, lockere Polster bildend, zwittrige oder weibliche Pflanzen

Standort

sonnige eher feuchte, nährstoffreiche Wiesen

Blütezeit

Juni, Juli, August, September

Blüte

einfache fünfzählige weißlich rosa farbene Blüten in endständig lockeren Rispen, mit stark gefransten Blütenblättern, häufig leicht unsymetrisch, intensiv nach Vanille und Nelke duftend, von Insekten mit langem Rüssel bestäubt (Taubenschwänzchen)

Fruchtreife

August, September, Oktober

Frucht

vierzähnige Kapsel, Samen 2-3mm lang

Vermehrung

durch Aussaat, Selbstaussaat

Frosthärte

mit grünen Langtrieben überwinternd

Tierische Besucher

Bestäubung durch Bienen (Keulhornbiene), Hummeln und Tag- und Nachtfalter

Pflege

kaum Pflege nötig

Verwendbare Teile

Duftpflanze, Blüten als Dekoration im (Obst)Salat

Inhaltsstoffe

Eugenol, Saponine

Status

anwesend, Ableger und Saatgut vorhanden

Literatur

  • Duftpflanzen S.53, Bernd Dittrich (1988)
  • Symbolik der Pflanzen S.237, Marianne Beuchert (1996)
  • Wildpflanzen für jeden Garten S.102, Reinhard Witt (1994)

Geschichte und Geschichten

Prachtnelken sind erstaunlich pflegeleichte Pflanzen, die sich fröhlich ausbreiten, durch ihren zarten Wuchs aber nie lästig werden. Obwohl sie in eher feuchten Wiesen und in Ufernähe zu Hause sind, kommen sie auch mit trockenen Böden gut zu Recht. Die Pflanze selbst bildet ein niedriges Polster mit ihren schmalen, graugrünen Blättern, aus dem im Sommer die dünnen Stängel mit den federigen Blüten heraus wachsen. Da die Blätter dem Gras so ähnlich sehen, wird sie in einer Wiese nur wahrgenommen, wenn sie blüht. Einzeln oder zu wenigen zusammen stehen die Tellerblüten aufrecht auf den Stängeln, die zartrosa Kronblätter wie ein Spitzenkragen ausgebreitet. Ein intensiver an Vanille erinnernder Duft umgibt die Blüten, lockt Insekten an. Aber nur Besucher mit langen Rüsseln haben eine Chance, an den Nektar heran zu kommen. Hummeln und Schmetterlinge sind da im Vorteil. Die lange Kronröhre wird nach der Blüte zu einer Streukapsel, aus der im Laufe des Herbstes die Samen ausrieseln und sich in der Umgebung der Mutterpflanze ihren eigenen Standort suchen. Ihren Namen »Wiesennägelein« verdankt die Pflanze wohl den Samenkapseln, die lang und schmal, mit der sternförmigen Öffnung am oberen Ende, tatsächlich an einen Nagel erinnern. Etwa drei Jahre braucht der Sämling, um zu einer ansehnlichen Staude zu werden. Dann sind genügend Blüten vorhanden, um gelegentlich einige mit ins Haus zu nehmen und den Duft zu genießen.