Purpur-Prunkwinde (Ipomea purpurea)

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Weitere Namen

Botanischer Name

Prunkwinde, Blütenknospe (4.8.)

"Ipomea" von gr. ipos (eine Larve, die Holz anfrisst) und gr. homoios - ähnlich (bezogen entweder auf den sich windenden Wuchs der Pflanze oder auf das larvenänliche Rhizom mancher Arten), "purpurea" lat. purpurfarben in verschiedenen Tönungen

Englischer Name

Familie

Prunkwinde, Blüten (12.8.)

Windengewächse, Convolvulaceae

Verbreitung

Wuchs

einjährig, sehr schnell wachsende Schlingpflanze, herzförmige Blätter, Blüten in den Blattachseln

Standort

sonnig bis halbschattig, nahrhafter Boden

Blütezeit

(Mai), Juni, Juli, August, September, Oktober

Blüte

violette Trichterblüte mit roter Zeichnung, Schlund weiß

Fruchtreife

August, September, Oktober

Frucht

dünnhäutige Kugel mit bis zu 4 schwarzen kantigen Samen

Vermehrung

Aussaat im Frühjahr, sät sich sehr gerne selbst aus

Frosthärte

erfriert beim ersten Frost, Samen frosthart

Tierische Besucher

Bestäubung erfolgt durch Hummeln, die sich mit lautem Gebrumm in den tiefen Kelch vorarbeiten

Pflege

lässt sich im Jungstadium überall hin verpflanzen und als Sichtschutz verwenden

Verwendbare Teile

Zierpflanze

Inhaltsstoffe

Literatur

  • kraut&rüben 4/2002

Geschichte und Geschichten

Kaum eine Winde ist so pflegeleicht und frohwüchsig wie diese. Einmal im Garten angesiedelt erscheint sie zuverlässig jedes Jahr wieder und schlingt sich mit ihren langen Trieben durch die Botanik. Je nährstoffreicher der Boden, umso kräftiger ist der Wuchs und umso größer die Zahl der Blüten. Ab Mitte Juni öffnen sich die Trichter in den frühen Morgenstunden. Ihre Farbe variiert von mittelblau bis zu tiefem violett, immer mit roten Streifen, die die Fünfzähligkeit deutlich machen. Der englische Name "Morningglory" beschreibt die Pflanze sehr schön, denn bereits am Mittag schließen sich die Blüten wieder. Jede Einzelblüte ist nur einen Vormittag geöffnet, aber den ganzen Sommer durch treiben sie immer wieder nach. In den frühen Morgenstunden sind häufig Hummeln zu beobachten, die ganz aufgeregt klingen, wenn sie versuchen, mit ihren dicken Hinterkörpern in die Tiefen der Trichter vorzudringen. Von Blütenstaub überpudert tauchen sie wieder auf, um schnell die nächste Blüte anzusteuern. Werden die Tage kürzer und sind vielleicht auch mal durchgehend grau, so bleiben die Blüten bis in den Nachmittag geöffnet. Sie werden dann deutlich kleiner und die Farbe ist nicht mehr ganz so intensiv. Das Verhältnis zwischen Blüten und Samenständen wechselt deutlich zu letzteren. Überall trocknen die kleinen grünen Kugeln zu papierdünnen braunen Schalen ab, platzen auf und geben vier relativ große schwarze Samen frei. Diese Samen sind völlig frosthart und keimen im nächsten Frühjahr überall wo sie hingefallen sind.