Scharbockskraut (Ranunculus ficaria)

Aus Pflanzenwiki

Weitere Namen

Feigwurz, Gichtblatt, Frühlingssalat

Botanischer Name

Ranunculus steht für die hahnenfuß ähnlichen Blätter, ficaria bedeutet feigenartig und bezieht sich auf die kleine Knöllchen an den Wurzeln

Englischer Name

Figwort, Lesser Celandine

Familie

Hahnenfußgewächse, Ranunculaceae

Verbreitung

Europa, Asien

Wuchs

ausdauernd, großflächig Ausläufer bildend, kleine rundliche glänzende Blätter bis 5cm hoch, Blütenstand bis 10cm hoch, im Juni einziehend

Standort

halbschattig, nahrhafter eher feuchter Boden, kommt aber auch mit Trockenheit zu Recht

Blütezeit

März, (April)

Blüte

endständig, glänzend gelb, acht oder mehr Blütenblätter

Fruchtreife

Juni

Frucht

Balgfrucht

Vermehrung

durch Teilung, Selbstaussaat

Frosthärte

oberirdisch im Sommer absterbend, Wurzel frosthart

Pflege

eventuell Ausbreitungsdrang einschränken

Verwendbare Teile

frische Blätter vor der Blüte, scharf schmeckend, als Vitaminspender im Vorfrühling, Scharbock ist eine alte Bezeichnung für Skorbut, die früher mit den vitaminreichen Blättern nach dem Winter geheilt werden konnte. Wenn die Blüte beginnt, reichern die Blätter Giftstoffe an und sollten nicht mehr gegessen werden, die weißen kleinen Wurzelknollen können als Gemüse zubereitet werden. Getrocknete Blätter waren Vitamin C-Notration

Inhaltsstoffe

Vitamine, Mineralstoffe, Protoanemonin

Literatur

  • Die Kräuter in meinem Garten S.490, Siegrid Hirsch, Felix Grünberger (2008)
  • Essbare Wildbeeren und Wildpflanzen S.84, Detlev Henschel (2002)
  • Kräuter S.170, Burkhard Bohne (2010)
  • Sechzig einheimische Wildpflanzen... S.22, Detlev Arens (1991)

Geschichte und Geschichten

Das Scharbockskraut gehört zu den ersten Pflanzen, die im Frühjahr erscheinen. Die rundlichen glänzenden Blätter liegen dicht an der Erdoberfläche, bilden dort ganze Teppiche.Diese frühen Blätter waren nach dem Winter eine sehnlich erwartete Vitaminquelle. Scharbock ist eine alte Bezeichnung für Skorbut, eine Erkrankung, der ein starker Vtamin-C-Mangel vorausgeht. Im Winter war im nördlichen Mitteleuropa nicht viel vitaminreiche Kost zu finden und dauerte die kalte Jahreszeit länger an, als erwartet, so litt fast jeder unter leichten Formen des Skorbut. Die leicht scharfen Blätter des Scharbockskrautes wurden also geerntet, wo immer sie zu finden waren. Nur solange das Kraut nicht blüht, dafr es gegessen werden, wenn die wie lackiert wirkenden gelben Blüten erscheinen, sammeln sich Giftstoffe in der Pflanze an und sie wird ungenießbar.