Schwarze Edelraute (Artemisia species)

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Weitere Namen

Schwarze Edelraute, Austrieb (15.4.)
Schwarze Edelraute, Blüte (6.8.)
Schwarze Edelraute, Blüte (6.8.)

Chartreuse, Likörraute

Botanischer Name

»Artemisia« nach der für Frauenleiden zuständigen Göttin Artemis

Englischer Name

Familie

Korbblütler, Asteraceae

Verbreitung

Südfrankreich

Wuchs

ausdauernd, aus dünnen Wurzelsträngen bestehendes, dicht unter der Erde meist waagerecht verlaufendes Rhizom, Ausläufer bildend, locker buschig, auseinander fallend, Blätter ähneln Grünkohl, mit Blüte etwa 50cm hoch

Standort

sonnig, mäßig nährstoffreicher Boden

Blütezeit

Juli

Blüte

kleine gelbe Knöpfchenblüten in weichen, instabilen Rispen (sehen Rainfarnblüten sehr ähnlich)

Fruchtreife

August, September

Frucht

schmale braune Achäne

Vermehrung

durch Teilung (Wurzelschnittlinge), Stecklinge

Frosthärte

teilweise grün überwinternd, meist aber einziehend, Wurzel frosthart

Tierische Besucher

Bestäubung hauptsächlich durch Fliegen und Käfer, aber auch Seidenbienen

Pflege

nicht so wüchsig wie andere Artemisien, daher Umgebung freihalten oder Topfkultur

Verwendbare Teile

Blätter und Blüten für Likör (Magenbitter), als Tee zur Magenstärkung, Aroma deutlich lieblicher als bei anderen Artemisien

Inhaltsstoffe

Status

anwesend, Jungpflanzen vorhanden

Literatur

Geschichte und Geschichten

Diese Pflanze lässt sich nur widerwillig einordnen. Sie gehört in die Familie der Korbblütler, soviel ist sicher. Wenn sie im Frühjahr austreibt erinnert sie an Grünkohl mit ihren stark gekrausten, fast stängellosen Blättern. Die sind zwei- bis dreifach gefiedert und verströmen beim Reiben einen leicht süßlichen angenehmen Duft. Als Tee aufgebrüht schmeckt das Kraut angenehm mild, ganz anders als die typischen Bitterkräuter Beifuß und Wermut. Im Sommer treibt die Pflanze bis einen Meter hohe Stängel mit kleinen Knöpfchenblüten. Die sehen genauso aus wie die vom Rainfarn und es stellt sich die Frage, ob es sich nun um eine Artemisie oder ein Tanacetum handelt. Wie auch immer, die Likörraute wächst unbeeindruckt vor sich hin. Sie ist nicht allzu durchsetzungskräftig, weshalb sie im Kübel wohnen darf, damit sie nicht verloren geht. Dort bildet sie lange Wurzelausläufer, die sich um die Topfwand ringeln. Beim Umtopfen lassen sich aus den Wurzeln Schnittlinge gewinnen, die bald fröhlich weiter wachsen. Im Herbst stirbt das Laub weitgehend ab, in milden Wintern bleiben einige Blätter grün. Die Wurzel ist trotz der südlichen Herkunft völlig frosthart und treibt meist im April wieder aus.